Eine weitere Spezies wie den Menschen zu finden, scheint für uns nicht ganz ausgeschlossen. Es gibt noch so viele noch nicht erkundete Planeten, Monde und Galaxien, in denen uns eine solche Spezies erwarten kann. Mein Ziel war es schon immer, den Menschen zu beweisen, dass wir nicht allein sind. Mein Name ist Giulia Ruppert, ich bin zum Zeitpunkt meiner bahnbrechenden Entdeckung mit dem Juice Projekt 26 Jahre alt. Zusammen mit der Esa habe ich eine Weltraumsonde zum Jupiter und dessen Monden geschickt. Ich habe Weltraumarchäologie an der „New Mexico State University“ studiert. An meiner Seite war Giove Henderson, ein Studienfreund, der mit mir an dem Projekt teilgenommen hat.
Wir schreiben den 14.4.2023 als die Mission Juice startet. Damals waren Giove und ich noch nicht bei der Esa angestellt und somit auch nicht an dem Projekt beteiligt.
Zu dieser Zeit saßen wir noch an unserem Studium. Aber die Esa wurde auf uns sehr schnell aufmerksam, weil wir besonders engagiert waren und sich dies in unseren Leistungen widerspiegelte. Also hatten wir schon vor unserem Studienabschluss die Kontakte zur Esa aufgenommen. In unserer Studienzeit hatten wir von dem Projekt gehört und es aktiv verfolgt, weil es uns sehr interessiert hat. Giove und ich waren nie die Techniker, die die Juice-Sonde hätten bauen können, aber wir interessierten uns für das mögliche Leben, das es auf den Monden geben könnte. Also stand der Teilnahme an dem Projekt nichts mehr im Weg. Wir wurden herzlich von den Beschäftigten des Juice Projekt willkommen geheißen. Aber uns wurde sehr schnell klar, dass dies hier kein Zuckerschlecken sein würde, weil wir von Anfang an 100% geben mussten. Da wir erst 2030 dazu stießen, brauchten wir 4 Monate, um uns einzuarbeiten. Ich glaube, dies waren die härtesten 4 Monate, die ich bis dato erlebt hatte. Ich arbeitete teilweise 12 Stunden pro Tag, aber mir machte die Arbeit auch sehr viel Spaß. Wir hatten Glück, Weltraumarchäologie studiert zu haben, weil es dadurch nicht so schlimm war, dass wir erst nach Starten der Juice-Sonde dazugestoßen sind. Giove und ich waren die führenden Kräfte in dem Bereich Weltraumarchäologie.
Wir hatten uns eingearbeitet und es war nicht mehr lang, bis die Juice-Sonde den ersten Jupitermond Europa erreichen würde. Wir waren alle gespannt, diese komplett unerforschten Monde zu untersuchen. Am 22.1.32 sollte es so weit sein. Die Juice Sonde sollte an diesen Tag auf den ersten der größten Monde treffen. Seit einem Monat vorher liefen alle auf Hochtouren. Ich hatte dadurch nicht einmal die Gelegenheit, zu Weihnachten und zu Silvester zu meinem Mann und meinem Kind zu fliegen. Aber die späteren Entdeckungen waren es mir wert. Ich hatte den letzten Monat fast ausschließlich mit Giove verbracht. Unsere Beziehung zueinander hat sich seit dem Beginn des Projekts so sehr verstärkt, dass ich das Gefühl hatte, Giove hat Gefühle für mich entwickelt. Er war Single, sportlich, muskulös, schlau und er war die ganze Zeit bei mir. Meinem Mann Pouos, mit dem ich seit 2 Jahren verheiratet war und ein Kind Namens Sidney hatte, gefiel das gar nicht. Ich hatte auf keinen Fall Gefühle für Giove, er war für mich der beste Freund der Welt, aber auch nicht mehr. Vor allem in den letzten Monaten habe ich immer mehr dieses Gefühl bekommen. Ich hatte Angst, dass sich dies auf unsere Arbeit auswirken könnte. Aber solange er mich nicht auf dieses Thema anspricht, habe ich mir gedacht, ist alles gut. Mein Mann war der Meinung, ich sollte aufhören, mit ihm zu arbeiten und in einen anderen Bereich wechseln. Deshalb hatte ich auch mit meinem Mann auch sehr viel Streit. Doch ich konnte meinen Mann etwas beschwichtigen, weil ich ihm verdeutlicht habe, dass dieses Projekt alles ist, was ich mir in meiner Vergangenheit gewünscht und erträumt hatte. Er hat mich verstanden und ich habe ihm versprochen, dass niemals etwas zwischen mir und Giove passieren wird. Doch Giove wurde immer komischer und komischer. Ich hatte so sehr Angst, dass wir dadurch unseren Fokus auf die Mission verlieren würden. Aber ich konnte kein Gespräch riskieren, weil er bei der Mission auf mich und ich auf ihn angewiesen war. Ich versuchte, mir nichts anmerken zu lassen und weiter mit ihm zu arbeiten. Bis am 21.1.32 um 18 Uhr die Nachricht kam. Die Juice-Sonde sollte in 15 Stunden den Mond Europa erreichen. Seit dieser Nachricht habe ich nicht mehr geschlafen, weil das der Tag der Tage werden konnte. Eine Stunde vor der geplanten Ankunft meldete sich der IT-Bereich, die Kamera sei durch einen Stein beschädigt wurden und man würde nicht mehr viel erkennen können. Ein Schockmoment für alle. Ich sah meine ganzen Träume an mir vorbeiziehen. Doch die IT konnte noch in letzter Minute die Kamera reparieren. Ich habe keine Ahnung gehabt, wie sie es geschafft haben, aber das war mir in dem Moment auch egal, weil ich ohnehin nicht verstanden hätte und zu sehr fokussiert war. Ich weiß noch den Moment, als wir die ersten Nahaufnahmen von Europa gesehen haben. Ich konnte meinen Augen kaum trauen. Ich schwitzte am ganzen Körper und wenn man meinen Puls gemessen hätte, wäre der Pulsmesser kaputt gegangen. Es war unbeschreiblich, was ich gesehen hatte. Ich muss ehrlicherweise zugeben, dass ich nicht damit gerechnet habe, solch eine Erkenntnis zu erlangen, aber es war wahr. Auf dem Mond hat es offensichtlich einmal Leben gegeben. Ich schaute Giove an und fiel ihm um den Hals vor Glück, aber viel Zeit zu freuen blieb uns nicht. Wir machten uns direkt an die Arbeit, um die Strukturen nachzuzeichnen und festzuhalten. Es waren Strukturen, die im Groben denen unserer ähnelten. Es war alles ziemlich zerstört und leer, aber dennoch war sicher, hier lebte einmal eine höhere Spezies. Sie bauten eine Art Häuser. Aber alles sah trotz der Zerstörung sehr hochentwickelt aus. Die Häuser bestanden nicht aus Stein, sondern aus Eis und Straßen und führten durch die Luft. Die Häuser standen nicht auf dem Boden. Sie ragten 100m über der Oberfläche heraus und standen auf Stelzen. Es war eine durchgängig komplexe Struktur, die sich durch den kompletten Mond zog. Wir konnten auch eine Art Feld entdecken, beziehungsweise große Flächen, die wie Felder aussehen. Wir ließen uns sehr schnell ein 3D-Modell des Mondes anfertigen und konnten noch mehr Einzelheiten erkennen. Es lagen sehr viele gelb leuchtende Flüssigkeiten auf dem Boden des Mondes und durch das 3D Modell konnten wir feststellen, dass diese Flüssigkeit dort angebaut oder geerntet wurde. Wir denken, dass sich die unbekannte Spezies hiermit ernährt hat. Ich sah so viele neue Sachen, die ich zuvor noch nie gesehen hatte. Ich fühlte mich wie ein Paläontologe, der gerade einen neuen Dinosaurier entdeckte. Die Häuser waren riesige Eisblöcke, die eine merkwürdige Struktur hatten. Sie sahen alle aus wie Kugeln. Doch wir konnten nicht näher bestimmen, ob die Eiskugeln ihre Häuser waren oder eine Art Land, da es offensichtlich eine sehr kleinwüchsige Spezies war. Doch allein die Erkenntnis, dass dort andere Lebewesen oder Kreaturen gelebt haben, war atemberaubend. Diese Strukturen fanden wir später ebenfalls auf den Monden Ganymed und Kallisto. Ich denke, dass diese alle zusammengehören und es sich um die gleiche Spezies handelte. Doch wir können nichts darüber sagen, warum sie diesen Mond verlassen mussten oder wie sie aussahen. Dafür brauchen wir mehr Zeit, um alles genau untersuchen zu können. Nun kann ich behaupten, dass ich einer der ersten Menschen war, die außerhalb der Erde die Existenz einer weiteren hochentwickelten Spezies beweisen konnte. Nach diesem aufregenden Tag konnten wir jedoch keine Pause machen und mussten weiter die Daten auswerten. Giove und ich leiteten eine Gruppe doch unser Verhältnis wurde immer angespannter und angespannter. Also beschloss ich, weil sich das Hauptprojekt dem Ende nahte, mit ihm zu reden. Giove offenbarte mir seine Liebe zu mir, doch ich konnte sie ihm nicht erwidern, weil bei mir zu Hause ein wundervoller Mann und ein wundervolles Kind warteten. Nachdem ich ein weiteres Jahr nach dem Projekt mit Giove zusammengearbeitet hatte und viele neue Entdeckungen machen konnte, war unser Verhältnis so schlecht, dass wir beschlossen haben, nicht mehr miteinander zu arbeiten. Dies brach mir und auch ihm das Herz, weil wir beide für den Bereich der Weltraumarchäologie verantwortlich waren. Doch Giove entschied sich zu gehen und seitdem hatten wir nie mehr wieder Kontakt. Inzwischen habe ich ein weiteres Kind mit Poulos und wir leben als kleine Familie in einem schönen Haus. Trotz meinen Entdeckungen konnte ich sie nicht völlig genießen, weil ich nun den ganzen Ruhm allein bekam, obwohl ich dies alles mit Giove zusammen entdeckt hatte. Er tat mir zutiefst leid, aber ich konnte daran nichts ändern. Dennoch war der Tag der Entdeckung der Gebäude und Strukturen auf dem Mond der Schönste in meinem Leben. Nun arbeite ich weiter als führende Leiterin im Bereich Weltraumarchäologie bei der Esa und ich hoffe, bald wieder ein solches Projekt leiten und weiter neue Strukturen entdecken zu können.