Mangamania auf der Buchmesse

Bei einer Buchmesse sind die Bücher das wichtigste? Die erste deutsche Cosplaymeisterschaft auf der Buchmesse in Frankfurt verdrängte die Bücher fast auf Platz zwei!

Menschenmenge

Was erwartet ihr, wenn ihr auf eine Buchmesse kommt? Doofe Frage, natürlich Bücher! Klar gab´s dieses Jahr auf der Frankfurter Buchmesse auch eine Menge Bücher, aber die größte Aufmerksamkeit hatten am Samstag und Sonntag die Mangafans, die die Buchmesse mit ihren großartigen Kostümen ziemlich aufmischten. Animexx hatte aufgerufen zu kommen und hunderte hatten sich aus allen Teilen Deutschlands in ihre Lieblingscharaktere verwandelt und waren dem Aufruf gefolgt. Natürlich nicht ohne Grund, denn außer den Mangaständen gab es für die Animefans noch einen größeren Anreiz.

Die erste deutsche Costplaymeisterschaft

Die Buchmesse veranstaltete dieses Jahr nämlich die erste deutsche Cosplaymeisterschaft. Cosplay ist übrigens eine Abkürzung aus den englischen Begriffen „costume“ und „play“. Dabei lassen sich die Kostümierten hauptsächlich von Manga, Anime und japanischen Computerspielen inspirieren. Aber eigentlich ist das für die meisten viel mehr als nur eine Verkleidung. Sie tragen nämlich nicht einfach nur ein Kostüm, sondern sie werden durch das Kostüm zu ihrem Lieblingscharakter und schlüpfen mit Haut und Haar in diese Rolle.
Und so prägt doch ein Bild die Buchmesse – überall fantasievoll gekleidete Jugendliche, egal wo man hinschaut. Natürlich war besonders die Halle mit Comics und den großen Mangaständen besonders beliebt bei den Mangafans, auch wenn zwei Mädchen, in den Rollen von Alucard und Kaiba Setó, feststellten „die Mangaecke ist viel zu klein“ – aber wahrscheinlich hätte es auch eine ganze Mangahalle geben können, und die wäre noch zu klein gewesen :o).

Kreative Mangafans

Aber die Jugendlichen suchten sich schon ihren Platz. Entweder sie belagerten einen der Mangastände oder sie fanden sich hinter den Ständen der Halle für Jugendliteratur und Comics zum Chillen zusammen. Und da saßen sie alle einträchtig beieinander, die Elfen und Krieger zusammen mit den Sailormoons und diversen Charakteren aus anderen Mangas. Aber wer jetzt denkt, dass die verkleideten Mangafans nichts weiter getan haben, als hübsch auszusehen und Aufmerksamkeit zu erregen, der irrt gewaltig. Überall saßen Gruppen, die Mangas zeichneten und das waren keine kreativen Ausnahmen, wie ein Mädchen am Stand der koreanischen Manga, den „Manwha“ erzählte: „Das ist einfach so bei uns. Eigentlich versucht jeder, Mangas zu zeichnen. Ich hab das auch versucht, aber irgendwann hab ich`s aufgegeben und jetzt schreib ich Geschichten“. Eigentlich ist das auch nicht weiter verwunderlich. Denn wer sich so mit seinen Comics identifiziert und solche Kostüme zaubern kann, der muss einfach wahnsinnig kreativ sein.

Relaxende Mangafans
Gerahmte Mangabilder
Der Stand von "Manhwa"
Riesige Mangazeitschrift
Andrang an Mangastand
Manga am Tokiopop-Stand
Auf dem Innenhof
Riesige Mangabanner

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Autorin / Autor: Kerstin Walther - Stand: 19. Oktober 2007