Zu scharf kann gefährlich sein

Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR): Scharfess-Wettbewerbe bergen gesundheitliche Risiken - vor allem für Kinder

Scharf gewürzte Gerichte gelten als gesund, sie regen den Speichelfluss an, sorgen für eine gute Durchblutung der Nasenschleimhäute (gut bei Erkältungen) und aktivieren die Schweißproduktion (was bei großer Hitze kühlend wirkt). Schärfe, besonders extreme Schärfe, kann aber auch negative gesundheitliche Folgen haben. Die zur Zeit in sozialen Netzwerken beliebten Challenges, bei denen irgendwas extrem Scharfes gegessen werden muss, sind darum nicht ungefährlich, vor allem für Kinder. Der Verzehr von Lebensmitteln, die extrem stark mit Capsaicin (einer der Hauptscharfstoffe in Chilischoten) gewürzt sind sowie von extrem scharfen Chillisaucen soll schon zu Notarzteinsätzen geführt haben und potenziell lebensbedrohlich sein.

Übelkeit, Erbrechen und Bluthochdruck

In der Vergangenheit wurden immer wieder Fälle bekannt, bei denen unerwünschte Wirkungen wie Schleimhautreizungen, Übelkeit, Erbrechen und Bluthochdruck beobachtet wurden, warnt das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR). Ab welcher Menge solche Nebenwirkungen auftreten, ist nicht abschließend bekannt. Abgesehen von allergisch bedingten Unverträglichkeiten sollten traditionell gewürzte scharfe oder sehr scharfe Gerichte keine gesundheitsgefährdenden Wirkungen (auf Erwachsene) haben. Extrem scharfe Chilischoten, Saucen oder speziell präparierte Chips wie sie im Rahmen von Scharfess-Mutproben verzehrt werden, hingegen können ein verträgliches Maß durchaus überschreiten und vor allem für Kinder lebensbedrohlich sein.

Das BfR empfiehlt darum, extrem vorsichtig zu sein, wenn solche Produkte verzehrt werden. Tastet euch im Zweifelsfall lieber ganz langsam an höhere Schärfegrade heran, bevor ihr euren armen Gaumen einem lang währenden Feuer mit ungeahnten Folgen aussetzt. Es ist nicht mutig, jeden "Challenge" anzunehmen, sondern dumm ;-).

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Autorin / Autor: Redaktion / Pressemitteilung - Stand: 12. September 2023