Geburtstagsfete in der Sesamstraße
Ernie, Bert & Co. werden schon 30 Jahre alt
Seit dem 8. Januar 1973 könnt ihr die "deutsche Sesamstraße" sehen. Das heisst, schon die dritte Generation wächst mit Ernie, Bert, dem Krümelmonster, Grobi und allen anderen auf. Und wer von euch kennt nicht den Ohrwurm "Der, die, das. Wer, wie, was? Wieso, weshalb, warum? Wer nicht fragt, bleibt dumm."
Entsetzte Eltern...
Dabei war der Start der Sesamstraße alles andere als erfolgsversprechend. Als die erste Sendung über die Mattscheibe flimmerte, reagierten die meisten Eltern entsetzt. Unmöglich fanden sie es, wie da Kinder jeder Hautfarbe mit dem gelben Vogel Bibo wild durch eine amerikanische Straßenszene tobten. In Bayern wurde die Sesamstraße sogar eine Weile gar nicht ausgestrahlt. Der Bayerische Rundfunk akzeptierte die Inhalte nicht und befürchtete eine "kulturelle Überfremdung". Im Klartext heisst das, dass die in amerikanischen Slums wohnenden Figuren nicht zu den Vorstellungen des Senders von deutschen Erziehungsmodellen passten.
...und begeisterte Kinder
Doch den Kindern war das alles egal. Ihnen gefallen auch heute noch das gefrässige Krümelmonster, der mürrische Bert und der vorwitzige Ernie mit seinem Quietscheentchen. Die so genannte Kernzielgruppe der Sendung, nämlich die Drei- bis Sechsjährigen, finden alles, was sich um die Schule dreht besonders aufregend und interessant. Und genau deshalb ist das in der Sesamstraße auch ein riesengroßes Thema. Eine Studie hat herausgefunden, dass außerhalb der USA 100 Millionen Kinder mit Hilfe der Sesamstraße Lesen, Schreiben und Zählen gelernt haben.
Pädagogisch wertvoll
Das Konzept der Sesamstraße wurde Ende der 60er Jahre von der amerikanischen Journalistin Joan G. Cooney entwickelt. Die Sendung sollte lernschwachen Vorschulkindern auf spielerische Art und Weise das Zählen und Buchstabieren beibringen. Durch Unterstützung der US-Regierung, Pädagogen, Medienwissenschaftlern und natürlich dem "Muppets"-Papa Jim Henson konnten die Kinder in den USA schon 1969 die "Sesame Street" gucken.
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