Gewalt im Fernsehen fördert Gewalt im Leben
Frankreich will einige Sendungen verbieten
In Frankreich hat eine Regierungskommission eine Erhebung durchgeführt mit dem Ergebnis, dass es einen "eindeutigen Zusammenhang zwischen der zunehmenden Gewalttätigkeit in unserer Gesellschaft und der Gewaltinflation im Fernsehen" gibt. Deshalb fordert die Kommissionspräsidentin ein absolutes Verbot der Ausstrahlung von gewaltenthaltenden oder pornographischen Programmen zwischen 6:30 und 22:30 Uhr. Die Kinobranche ist sauer, weil es besonders um Spielfilme geht, die nicht mehr ausgestrahlt werden sollen. WissenschaftlerInnen, Medienleute, PädagogInnen und JuristInnen hatten an der Untersuchung mitgearbeitet und kamen zu dem Schluss, dass Gewaltdarstellungen im Fernsehen eine klar ersichtliche Auswirkung auf Kinder, aber auch auf junge Erwachsene haben. Langfristig seien eine "Abnahme des Schuldbewusstseins und eine Senkung der Hemmschwelle", aber auch das Nachahmen von Rollenklischees die Folge. "Die Größenordnung der Auswirkung ist statistisch vergleichbar mit dem Zusammenhang, der zwischen dem Lungenkrebs und dem Tabakkonsum besteht", sagten die ExpertInnen. Viele Medienleute, nicht nur aus der Kinobranche, sind entrüstet und halten die Vorschläge für absurd.
Autorin / Autor: Redaktion/Telepolis - Stand: 2. Dezember 2002