Surfergirl und andere Mädchengeschichten
Filme im "Girls Focus" der 11. Feminale in Köln
Vom 2. bis 6. Oktober ist es wieder soweit: Das Internationale FrauenFilmFestival in Köln präsentiert insgesamt 120 Film- und Videoproduktionen von Regisseurinnen aus 24 Ländern. Das Programm ist in fünf Sektionen, das Porträt und mehrere Specials unterteilt: "Horizonte" zeigt sieben internationale Erstlingswerke; der beste Film im Wettbewerb bekommt den Debüt-Preis in Höhe von 2500 Euro, gestiftet von der Stadtsparkasse Köln. Aktuelle Spiel- und Dokumentarfilme sowie Animations- und Experimentalfilme aus Europa gibt es in der Rubrik "Panorama" zu sehen. "Quer Blick" wiederum steht für das internationale Lesben- und Transgenderprogramm des FrauenFilmFestivals. Das Thema Globalisierung steht im Mittelpunkt der Sektion "Zeit Lupe" und "Girls Focus" schließlich präsentiert Filme von und für Mädchen. Weitere Highlights des Festivals sind das Portrait der Afrobritin Ngozi Onwurah sowie die Specials Maya Deren, Cuba, Working Single Girls und „Gender [ ] Medien“.
Die Qual der Wahl: 16 aus 100
Aus rund 100 Einreichungen hat Helli Hecht, Programmgestalterin für die Sektion "Girls Focus", 16 Filme für das Mädchen-Programm ausgesucht. Zur Wahl standen Hochschulabschlussarbeiten, Studentinnenfilme, Beiträge aus dem Jugendvideomagazin "borderline" des Medienprojekts Wuppertal e.V. sowie Filme schon bekannter Regisseurinnen.
Veilchen im Haar
Der Spielfilm "Perfume de Violetas" von Maryse Sistach erzählt von zwei jungen Mädchen aus Mexico City, Jessica und Miriam. Jessica kommt neu in die Klasse, weil sie die Schule wechseln musste. Schon am ersten Schultag ist sie vom Duft des Veilchenparfums in Miriams Haaren betört. Sie greift nach dem Haar und taucht ihre Nase hinein. Damit beginnt ihre Freundschaft. Die Mädchen verbringen viel Zeit bei Miriam, hören Musik, schminken sich, baden, rauchen oder bummeln durch die Geschäfte und treffen sich mit zwei Jungs aus ihrer Klasse. Als Miriams Mutter eines Abends von der Arbeit nach Hause kommt, ist sie beunruhigt...
Freundschaft und Liebe
Um das Thema Beziehung geht es in dem Filmblock "Zwischen uns", der sechs kürzere Filme zusammenfasst. "Head to Toe" von Ursula Maurer beispielsweise erzählt von zwei Freundinnen, deren Freundschaft mit dem Liebesgeständnis der einen zerbricht. Ein Mädchen, das an einem Gesangswettbewerb teilnehmen möchte, ist die Hauptfigur in "Little Star" von Ulrike von Ribbeck. Ihr Freund soll sie zum Wettbewerb bringen, doch das ist nicht so einfach: er ist noch keine 18 und hat auch kein Auto! Um eine im wahrsten Sinne des Wortes Wilde Ehe geht es in Kathrin Feistls Film. Da fährt ein Mann mit seinem Auto an einem Baggersee vor und holt eine geknebelte Braut im Hochzeitskleid aus dem Kofferraum.
Musik - Action - Magersucht
Der dritte Filmblock ist ein Cocktail aus unterschiedlichen Themen. "Shea - Surfergirl" von Susanna Salonen zeigt die junge Hawaiianerin Shea, die an den Surf-Weltmeisterschaften teilzunehmen möchte. Ein zweiminütiger Videoclip ist "Fire Rider" von Monika Grzesieuska. Die Queen kämpft und kämpft im Actionfilm "Queen Lah T.Nedo" von Bianca Jobs. Weitere Zutaten des Cocktails sind drei Beiträge zum Thema Magersucht sowie ein paar Takte Musik mit "Magda sings" von Magdalena Morcinilpz , "100% Human Hair" von Ann Kaneko und "Peute" von Rabea Eipperle.
Mädchen hinter der Kamera: Girls TV
Wie schon vor zwei Jahren dokumentieren Kölner Schülerinnen -darunter einige Lzzys ;-)- das Geschehen des FrauenFilmFestivals. Die Ergebnisse der Interviews mit Regisseurinnen, Gästen und den Organisatorinnen des Festivals zeigt die Feminale im Kölner Filmhaus. Girls TV entsteht in Zusammenarbeit mit der Studiobühne und der Filmwerkstatt der Universität zu Köln; die Ergebnisse sind anschließend hier bei uns zu bewundern...
Autorin / Autor: Pressemitteilung - Stand: 9. September 2002