Sarah Weaver und die durchsichtige Königin von Steve Lem
Schreibst du einfach ,drauf los' oder steht für dich die ganze Geschichte bereits fest, wenn du ein neues Buch beginnst?
Die Geschichte wächst im Bauch, Stück für Stück. Es ist, als ob ich über eine Brücke gehe, die in der Luft schwebt und die mit jedem Gedanken und jedem Gefühl beim Schreiben wächst, bis ich über diese Brücke laufen kann. Und andere hoffentlich auch! Ich habe diese Brücke schließlich für andere gebaut.
Sarah Weaver erinnert ein wenig an "Die unendliche Geschichte" - ist Michael Ende ein Vorbild für dich?
Wenn "Die unendliche Geschichte", "Harry Potter" und "Im Namen der Rose" ein Dreieck bilden, dann steht "Sarah Weaver und die durchsichtige Königin" genau in der Mitte. Ich finde das parallele Erzählen von zwei unterschiedlichen Handlungen sehr spannend. Eine Traum/Fantasiehandlung und eine in der Realität ist aufregend. Nichts ist so wie es scheint! Das ist eine Botschaft in Sarah Weaver. Michael Ende ist kein Vorbild, aber eine große Anregung.
Du veröffentlichst deine Bücher im Internet. Wie bist du auf die Idee gekommen diesen Weg zu wählen? Hast du dieses Medium bewusst ausgewählt?
Ja! Sehr bewusst. Das Internet verbindet die Menschen. Wir wachsen zusammen und können weltweit Ideen austauschen. Ich suche aber auch einen Verlag für das Buch!
Planst du in Zukunft noch weitere Jugendbücher?
Ja! Unbedingt! Ich denke schon über den zweiten Teil von Sarah Weaver nach. Teil II wird noch spannender, aufregender und turbulenter, weil die Leser völlig neue Seiten von Sarah und ihren Freunden kennen lernen werden und weil Clodiva - . Nein, mehr verrate ich jetzt nicht!
Welchen Tipp würdest du jemanden geben, der auch gerne Autor werden möchte?
Schreiben. Schreiben. Schreiben. Und nachdenken. Besonders NACHFÜHLEN. Es ist am besten, wenn du die Geschichten fließen lässt, aus dir heraus. Das Wichtigste sind die Charaktere. Je mehr Gedanken du dir über die Figuren machst und je mehr Konflikte sie haben, desto besser. Und es ist toll, wenn die Figuren anfangen zu leben und keine Figuren bleiben. Sehr schön ist es, wenn sich die Personen in den Geschichten verändern, wenn sie wachsen, lernen und am Ende der Geschichte schönere Menschen sind. Der beste Tipp für jemanden, der gerne Autor werden möchte: Schreib über das, was dich am meisten berührt und versuche, deine eigenen Probleme in die Geschichte hineinzubringen, ohne eine Autobiografie zu schreiben.
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Autorin / Autor: Sandra Schmitz - Stand: 31. Mai 2002