Jo mei, ick weeß et och net
Die Befürchtung, die Globalisierung lasse die Sprachlandschaft verarmen, bewahrheitet sich nicht. Es gibt immer mehr gesprochene Dialekte und Mischformen der Sprache.
SprachforscherInnen gehen davon aus, dass es heute ein Vielfaches an Dialekten gibt als noch vor 50 Jahren. Damit hat sich die Befürchtung nicht bestätigt, dass die Sprachlandschaft durch die Globalisierung verarmen würde. Vielmehr sorgen insbesondere Einwanderer dafür, dass immer neue Mischformen der Sprache entsehen. Sie lassen Elemente ihrer Muttersprache in die Sprache des Gastlandes einfließen und verändern und bereichern so den Wortschatz und die Aussprache. Auch das Zerfließen starrer sozialer Grenzen begünstigt die Bildung immer neuer Sprachvariationen. Das berichten SprachforscherInnen auf einer internationalen Konferenz an der Universität von Newcastle.
Traditionelle, ältere Dialekte hingegen verschwinden zunehmend, weil Kinder oft nicht mehr da leben, wo ihre Eltern leben, meist andere Berufe ausüben und mit anderen sozialen Gruppen in Kontakt kommen. So werden Dialekte heute seltener von Generation zu Generation weitergegeben, dafür werden über die Medien Dialekte, die eigentlich ürsprünglich lokal sehr begrenzt waren, über die Grenzen hinaus getragen und nicht selten vom ganzen Land übernommen. Die heutige Vielzahl von Dialekten unterliegt damit einem ständigen Wandel, von einer Verarmung der Sprachvielfalt kann also keine Rede sein ;-).
Autorin / Autor: Quelle: www.wissenschaft.de / Redaktion - Stand: 2. April 2004