Kein Grund zur Sorge!
GermanistInnen untersuchten Sprachveränderungen im Deutschen
Also die Sprache heutzutage...
Kopfschüttelnd beschweren sich viele Erwachsene darüber, dass die deutsche Sprache "total verarmt" sei. Es werde nur noch in Anglizismen (englischen Bezeichungen) gesprochen wie "SMS", "E-Mail", "cool" etc., und grammatikalisch sehen sie unsere Muttersprache auch schon zusammenbrechen. Zugegeben, Modewörter wie "super", "geil", "voll fett" sind mittlerweile schon fast fester Bestandteil unseres Sprachgebrauchs und vereinfachen so manchen Sachverhalt vielleicht zu sehr, aber GermanistInnen sehen darin keinen Grund zur Panik. Bei der 40. Jahrestagung des Instituts für Deutsche Sprache (IDS) unterhielten sie sich über die Frage "Wie viel Variation verträgt die deutsche Standardsprache?" und kamen zu dem Ergebnis, dass das Deutsche dadurch nicht in Gefahr sei, sondern einfach nur mehr Abweichungen zulasse als früher. Dazu tragen vor allem Rundfunk und Fernsehen einiges bei.
Sogar im Duden werden neben dem ursprünglichen Sinn von Wörtern wie "geil" oder "wahnsinnig" mittlerweile auch die neuen Bedeutungen genannt, die nicht mehr allzu viel mit der einstigen Essenz zu tun haben. Die Umgangssprache beeinflusst also die Standardsprache, und das ist auch gut so, findet Ludwig Eichinger, der Direktor des Instituts für Deutsche Sprache. Zu allen Zeiten hätten "neue" Ausdrücke und grammatikalische Änderungen ins Deutsche Einzug gehalten. Dadurch entwickele sich ein breiterer Sprachstandard, was auch für die internationale Kommunikation förderlich sei. In anderen europäischen Ländern gebe es diese Entwicklung schon seit Jahren. Also, nichts wie ran an die neuen Wortschöpfungen - vielleicht steht euer Wort in 10 Jahren auch im Duden ;-).
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Autorin / Autor: rp-online/Redaktion - Stand: 12. März 2004