Songtext-Sites verletzen Urheberrecht
Texte dürfen nur mit Erlaubnis veröffentlicht werden - erste Websites nach Mahnung geschlossen
Wer beim Musikhören auch gerne mitsingt, kennt das Problem: Oft murmelt der Sänger einzelne Textstellen völlig unverständlich vor sich hin, oder der Text wird so schnell heruntergespult, dass ein Mitkommen ohne Vorlage unmöglich ist. Musikfans weltweit suchen daher regelmäßig im Internet nach dem genauen Wortlaut ihrer Ohrwürmer. Zehntausende Homepages widmen sich nur diesem Thema und meist ist der gesuchte Text online auch schnell gefunden. Doch die Musikindustrie könnte dem Textewildwuchs schon bald ein Ende bereiten, denn auch die Worte unterliegen dem Urheberrecht und dürfen nur mit Erlaubnis des Rechteinhabers veröffentlicht werden.
Wurden die Rechteinhaber gefragt?
Die meisten Lyrics-Sites sind jedoch illegal. Sarah Faulder von der Music Publishers Association [MPA] betont: solange die Seitenbetreiber keine Erlaubnis der Rechteinhaber eingeholt haben, brechen sie mit dem Anbieten der Texte das Gesetz. Doch das Problem der Anbieter ist das Fehlen einer zentralen Anlaufstelle zur Lizenzierung der Songtexte. Das würde es einfacher machen, die Erlaubnis einzuholen - denn RechteinhaberInnen zu recherchieren, sie zu kontaktieren und zur Einwilligung zu bewegen, ist enorm aufwändig. Aber: "Nur weil es keine zentrale Stelle gibt, heißt das nicht, dass man das Recht hat, die Texte einfach zu veröffentlichen. Wie das unerlaubte Downloaden von Musik wird auch das von den Lizenzinhabern unterbunden werden", so Faulder. Der Betreiber der Hompage Lyricfind.com, Darryl Ballantyne, wurde bereits dazu aufgefordert, die Songtexte von seinen Seiten zu entfernen. Und auch andere Websites werden wohl in nächster Zeit ihre Pforten schließen müssen.
Autorin / Autor: ~astrid~ / Futurezone - Stand: 13. Mai 2003