"t.A.T.u." ist in England, der Schweiz und bald vermutlich auch hier auf Platz eins der Hitparade und die Fans der russischen Mädchenband sind hauptsächlich Teenager. Woran liegt es eigentlich, dass das junge Frauenpaar bestehend aus der 16-jährigen Yulia Volkova und der 17-jährigen Lena Katina so sehr geliebt wird? Ist es der "gefällig raue, simpel und eingängig nach vorne losböllernde Synthiepop" (dieStandard.at) oder das Thema "lesbische Liebe gegen alle Normen und Verbote" das die Herzen erobert? Die Musik verspricht jedenfalls Rebellion und Auflehnung, aber ob die lesbische Liebe heutzutage wirklich noch gegen so viel Widerstand kämpfen muss, wie uns das Video glauben machen will, ist doch fraglich.

Die Medien reißen sich um Yulia und Lena

Im Musikclip zur aktuellen Hitsingle "All The Things She Said" jedenfalls sieht es so aus, als wenn eine solche Liebe nur von Gefahr, Angst und Schrecken umgeben ist. Leidenschaftliche (verbotene?) Küsse hinter Stacheldrahtzaun und in nicht mehr enden wollendem Regen. Das ganze umrahmt vom missgünstigen Menschen, die das Liebespaar gar nicht zu mögen scheinen. Es ist schon merkwürdig, dass Küsse unter Frauen noch ein Tabu darstellen, wo es doch seit Jahren in jeder Vorabendserie mindestens eine/n Homosexuelle/n gibt. In Großbritannien haben diese Szenen des Videos zu einem Riesenskandal geführt, der von der sogenannten "Yellow-Press" (was hier die Regenbogenpresse, so wie z.B. Bild-Zeitung ist) noch hochgepeitscht wird.

Mittlerweile scharen sich die Presseleute um die Yulia und Lena und natürlich sind die Interviews mit den beiden von Nackt-Fotos umrahmt. Auch in den Live-Shows ziehen sie sich gegenseitig aus, bis sie splitterfasernackt vor dem Publikum stehen. Sie knutschen sich ab bei jeder Gelegenheit. Es ist eigentlich nichts anderes mehr als eine Live-Erotik-Show. Fragt sich mittlerweile, für wen?

Ist t.A.T.u echt oder "gemacht"?

Aufgebaut wurde das Mädchen-Duo von einem russischen Kinderpsychologen, der gleichzeitig auch Werbefachmann ist. Ivan Shapovalov heisst der Mann, der als Manager und Macher in den letzten zwei Jahren t.A.T.u in Russland zu Superstars gemacht hat. In Interviews gibt er offen zu, dass er mit diesem "Produkt" nicht nur Teenager ansprechen wollte, sondern auch "Männer, die nach Unterhaltung mit Kindern suchen". Immerhin handle es sich bei t.A.T.u. um ein von langer Hand geplantes "Minderjährigen-Sex-Projekt"...