Machbar: 100 % Strom aus Erneuerbaren
Umweltbundesamt legt Studie "Energieziel 2050" vor
Copyright: BMU / Bernd Wenzel (IFNE)
Die Diskussion um die von der Bundesregierung geplante Laufzeitverlängerung der Atomkraftwerke hat nun mit neuem Gegenwind zu rechnen. Wie das Umweltbundesamt (UBA) in seiner Studie „Energieziel 2050: 100% Strom aus erneuerbaren Quellen“ aufzeigt, lässt sich nämlich bis zum Jahr 2050 sich die deutsche Stromversorgung vollständig auf erneuerbare Energien umstellen. Voraussetzung sei allerdings, dass der Strom sehr effizient genutzt und erzeugt wird. Um dies bis 2050 zu erreichen, plädiert das UBA für frühzeitige politische Weichenstellungen. „Je früher, je entschlossener wir handeln, desto mehr Zeit bleibt uns für die notwendigen technischen und gesellschaftlichen Anpassungen“, so Jochen Flasbarth, Präsident des Umweltbundesamts. Deutschland könne sich wesentlich unabhängiger machen von der Einfuhr von Öl, Gas und Kohle, wenn der Strom ausschließlich aus erneuerbaren Energien gewonnen werde.
Das Szenario, bei dem alle Regionen mitspielen
Das Umweltbundesamt untersucht die Umstellung auf 100 Prozent Strom aus erneuerbaren Energien in verschiedenen Grundszenarien. Die jetzt vorgelegte Studie basiert auf dem Szenario „Regionenverbund“. In diesem Entwurf nutzen alle Regionen Deutschlands ihre Möglichkeiten für erneuerbare Energien weitgehend aus. Es findet ein deutschlandweiter Stromaustausch statt. Nur zu einem geringen Anteil wird Strom aus Nachbarstaaten importiert. Die dafür nötigen Berechnungen hat das Fraunhofer-Institut für Windenergie und Energiesystemtechnik im Auftrag des UBA erstellt. Die WissenschaftlerInnen haben Berechnungen für vier Jahre angestellt, bei denen sie die unterschiedlichen Erzeugungsarten der erneuerbaren Energien, die Energie-Speicher und die Verteilung genau aufeinander abgestimmt haben. Durch diese genaue Abstimmung können Engpässe und Überschussproduktionen, die bei erneuerbaren Energien auftreten, jederzeit sicher ausgeglichen werden. Um die Stromversorgung umgestalten zu können, ist es aber laut UBA notwendig, die erneuerbaren Energien, die Netze und die Speichersysteme deutlich auszubauen. Außerdem müssten die Möglichkeiten, Strom einzusparen, ausgeschöpft werden.
CO2-Emissionen senken geht nur mit erneuerbaren Energien
Die Stromerzeugung ist heute für mehr als 40 Prozent der gesamten deutschen CO2-Emissionen verantwortlich. „Wenn wir die Treibhausgasemissionen um 80 bis 95 Prozent verringern wollen, müssen wir die Stromversorgung auf erneuerbare Energien umstellen. Nur so ist es möglich, die Treibhausgasemissionen in der Stromerzeugung auf Null zu senken“, erklärte Jochen Flasbarth.
Ihr könnt die Studie kostenlos downloaden unter
- www.uba.de
Die UBA-Studie „Energieziel 2050: 100% Strom aus erneuerbaren Quellen“
Autorin / Autor: Redaktion/ Pressemitteilung - Stand: 8. Juli 2010