Wohltemperiert!
Forscher tüfteln an intelligenter Tasse
Der Glühwein ist so kochend heiß, dass man sich die Zunge daran verbrennt, der Milchkaffee wird mir nichts dir nichts ungenießbar kalt, das Riesen-Eis schmilzt viel zu schnell im Becher dahin und es bleibt nur eine klebrig-süße Suppe zum auslöffeln. Das sind Probleme, mit denen sich WohlstandsbürgerInnen wie wir jeden Tag herumärgern. Probleme, die aber nicht sein müssen, wie zwei Forscher des Fraunhofer-Instituts für Bauphysik fanden. Sie tüfteln derzeit an einer Art intelligenter Tasse, die von alleine erkennt, ob sie nun zu heiße Getränke etwas herabkühlen und auf dieser Temperatur halten muss, oder Kaltes kalt halten muss.
PCM macht's möglich: Warm bleibt warm und kalt bleibt kalt.
Möglich machen die Wundertasse sogenannte Phasenwechselmaterialien - kurz PCM, die bereits in der Baustoffindustrie oder der Textilindustrie Anwendung finden. Diese Materialien wechseln bei sich verändernder Temperatur ihren Aggregatzustand (z.B. von fest zu flüssig). Gelangt also heißer Kaffee in die Tasse, findet ein solcher Wechsel statt. Dabei wird Wärme gespeichert, wodurch sich die Temperatur des Kaffees verringert. Die gespeicherte Wärme wird dann nach und nach wieder an den Kaffee abgegeben, so dass er wohltemperiert bleibt. Dieser Effekt kann auch für kalte Speisen oder Getränke angewandt werden.
Eine serienreife Produktion ist geplant, es könnte also duchaus sein, dass die Tasse in absehbarer Zeit im Handel erhältlich ist. Und dann steht einem stundenlangen eisgekühlten Genuss oder einem dauerwarmen Heißgetränk nichts mehr im Wege! Die Thermoskanne dürfte dann allerdings ausgedient haben.
Autorin / Autor: Redaktion / Pressemitteilung - Stand: 19. August 2009