Nur hip, oder auch green?
Greenpeace fragte, wie grün die Unterhaltungselektronik ist.
Während Presse und Wirtschaft sich ausgiebig über die technischen Neuentwicklungen der gestern zu Ende gegangenen Messe für Unterhaltungselektronik (CES) wie zum Beispiel 3D-Fernsehen oder Tablet-PCs freuten, war Greenpeace in ganz anderer Mission auf der Fachmesse unterwegs. Die Umweltorganisation veröffentlichte den 14. Guide to Greener Electronics, der die Frage beantwortet: Wer in der Branche redet nicht nur über Umweltschutz, sondern produziert auch grün? Bei diesem Projekt setzt sich Greenpeace dafür ein, dass die Hersteller von Computern, Mobiltelefonen und Unterhaltungselektronik auf gefährliche chemische Substanzen wie PVC verzichten und verlangt zusätzlich von den Unternehmen die Transparenz der Umweltdaten.
Große Mengen des durch diese Geräte verursachten Sondermülls landen nämlich immer noch in Entwicklungsländern, wo sie häufig von Kindern mit bloßen Händen auseinander gebaut werden. Dabei kommen sie mit einem Giftcocktail aus Blei, Quecksilber und Cadmium in Berührung und riskieren tödliche Krankheiten.
Die meisten Unternehmen, die schon im letzten Guide aufgeführt waren, hatten versprochen, bis Ende 2009 auf PVC und bromierte Flammschutzmittel (BFR) in ihren Produkten zu verzichten. Wer dies nicht eingelöst hatte, musste sich Minuspunkte geben lassen.
Wer hat ein grünes Gewissen?
Die Firmen, die am besten beziehungsweise grünsten abschnitten sind laut der aktuellen Liste: Nokia, Sony Ericsson und Toshiba. Ein großes Lob bekommt auch Apple, die erste Firma, die bei ihrer Produktion komplett auf gefährliche Flammschutzmittel und PVC verzichtet. Spielekonsolenhersteller Nintendo muss sich dagegen weiter auf dem letzten Platz schämen, Microsoft belegt den vorletzten Platz.
Casey Harrell von Greenpeace International: "Es ist an der Zeit, weniger zu reden und mehr zu tun, damit PVC und BFR aus den Geräten verschwinden. Apple, Sony Ericsson und Nokia gewinnen dieses Spiel. Aber die anderen Unternehmen sorgen dafür, dass Verbraucher und Umwelt immer noch verlieren."
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Autorin / Autor: Redaktion / Pressemitteilung - Stand: 11. Januar 2009