Bye bye Stand-By
EU: Maßnahmen gegen stromfressende Geräte beschlossen
So praktisch die Stand-By-Funktion an Fernsehern, Stereoanlagen und DVD-Playern auch sein mag, allein in Deutschland verursacht sie in Privathaushalten und Büros einen Stromverbrauch in Höhe von mindestens 22 Milliarden Kilowattstunden (kWh) pro Jahr. Das entspricht jährlich Kosten von mindestens vier Milliarden Euro. Damit soll bald Schluss sein, denn VertreterInnen der EU-Mitgliedstaaten haben nun eine Verordnung zur Begrenzung der Stromverluste im sogenannten "Bereitschafts- und Schein-Aus-Zustand" von Büro- und Haushaltsgeräten beschlossen. Die neuen Vorgaben für Elektrogeräte sollen ab 2010 in allen 27 EU-Mitgliedsstaaten gültig werden. EU-weit sollen damit 35 Milliarden kWh pro Jahr bis zum Jahr 2020 eingespart werden können. Das entspricht schon allein hierzulande einer Umweltentlastung von knapp vier Millionen Tonnen CO2. So ließe sich mindestens ein Großkraftwerk mit 800 Megawatt Leistung einsparen. Auch wir Privatmenschen sparen dabei: die jährlichen Stromkosten könnten um gut 1,2 Milliarden Euro sinken.
Nach der geplanten Regelung dürfen Computer, Waschmaschinen, Fernsehgeräte und weitere Büro- und Haushaltgeräte ab 2010 nicht mehr als ein Watt im Bereitschafts- und im Schein-Aus-Zustand verbrauchen. Haben die Geräte eine Informationsanzeige, dürfen es zwei Watt sein. Nach drei Jahren sinken die Grenzwerte dann auf die Hälfte.
Deutsche Politiker sowie die Umweltschutz- und Verbraucherverbände hatten sich in Brüssel dafür eingesetzt, dass in Zukunft nur noch Geräte auf den Markt kommen, die sich vollständig abschalten lassen. Nachdem es gelungen ist, dieses Ziel in den Vorbemerkungen der Verordnung zu verankern, ist aber bei künftigen Regelungen die technische Machbarkeit und Angemessenheit eines Null-Watt-Modus zu prüfen. Nach Schätzung des Umweltbundesamtes ließen sich damit die Stromverluste EU-weit um weitere 7 Milliarden kWh und in Deutschland um etwa 1 Milliarde kWh mindern.
Aber schon jetzt kann man einiges tun, um Strom zu sparen. Infos dazu finden sich in diesem Heftchen des Umweltbundesamtes
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Autorin / Autor: Redaktion/ Pressemitteilung - Stand: 18. Juli 2008