Bio-Saft fürs Handy
US-ForscherInnen entwickeln eine Brennstoffzelle, die mit Zucker arbeitet
"Bring mir mal ein Glas Cola, mein Akku ist leer." Wäre es nicht toll, wenn wir demnächst unsere Handyakkus und die Batterien von unseren diversen anderen Geräten einfach mit Limo auffüllen könnten und dann laufen sie wieder? Kein Problem mit giftigen Altbatterien mehr und keine Panikattacken, wenn es keine Steckdose in der Nähe gibt. Vielleicht sind wir an dieser Öko-Utopie schon viel näher dran als wir glauben, denn ForscherInnen der US-Universität Saint Louis arbeiten an einer Brennstoffzelle, die tatsächlich Zucker in Energie umwandelt. Sie haben sogar schon kleine, briefmarkengroße Prototypen gebaut, mit denen sie erfolgreich einen Taschenrechner und ein Handy-Ladegerät betrieben.
Die Bio-Batterie kann angeblich sogar mit fast jeder Zuckerquelle betrieben werden, ob Traubenzucker, Saft oder gesüßte Limonade. Nur bei kohlensäurehaltigen Getränken mochte sie nicht so recht funktionieren, da die Kohlensäure die Brennstoffzelle angreift. (Die Cola muss dann eben abgestanden sein ;-).) Ein weiterer Pluspunkt außer der erneuerbaren Energie ist, dass der Ökoakku eine drei- bis vierfach längere Laufzeit hat als herkömmliche Lithium-Ionen-Batterien.
Schon in drei bis vier Jahren im Laden?
Die WissenschaftlerInnen rechnen damit, dass das Energie-Wunder schon in drei bis vier Jahren auf den Markt kommen könnte. Der Ursache für die Erforschung dieser tollen Idee liegt aber leider nicht im plötzlich erwachten ökologischen Gewissen der US-Regierung, sondern ist eher militärischer Natur. Mitbeteiligter Geldgeber für die Studien ist nämlich das US-Verteidigungsministerium, das sich vermutlich erhofft, solche Batterien auch in solchen Regionen einsetzen zu können, die von der Stromversorgung abgeschnitten sind.
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Autorin / Autor: Redaktion/ pressetext.de - Stand: 16. April 2006