Es war einmal ein Baum?

Beitrag zum Wettbewerb green poems von Sophie, 18 Jahre

Alle sagen, sie brauchen mich,
doch am Ende – da töten sie mich
– und damit sich
wie widersprüchlich.

Sie nutzen mich aus,
schmeißen ihre Abfälle hinaus,
mit Saus und Braus,
und ohne Graus.

Ein Mensch müsste man sein,
dann wäre alles fein.
Alles so rein.
Kann das sein?

Ich beobachte sie,
ihre Chemie,
in ihrer Monarchie,
und frage mich: Wie?

Ich verstehe es nicht,
habe keine Einsicht.
Sind sie denn nicht in der Pflicht,
und bekennen sich als Bösewicht?

Nein, ich will kein Dasein als Mensch,
will nicht ihre ignorante Essenz,
ihre Tendenz,
alles zu zerstören:

Wie sie mein Zuhause ausrotten,
meine Familie, meine Freunde vernichten,
ihren Nutzen aus meinem Tod ziehen.
Wenn sie uns verbrennen, zerhacken.

Meine Umgebung ist ausgetrocknet,
wir sind anfällig,
wir sind geschwächt.
Das ist doch ungerecht.

Und dennoch sehen sie nicht,
hören auf keinen Bericht.

Ich frage mich: Werden sie erst aufhören,
wenn nichts mehr bleibt, um es zu zerstören?

Autorin / Autor: Sophie