Verwirrte Partner:innenwahl

Soziale Medien können eine Ursache für "Unsicherheit" in der modernen Partnerwahl sein

Wie klappts eigentlich mit der Partner:innenwahl? Fällt es euch leicht, oder ist es eher schwierig, jemand Nettes zu finden, der/die euch Herzklopfen verursacht? Eine kürzlich durchgeführte soziologische Studie hat ergeben, dass die meisten befragten jungen Erwachsenen angaben, bei der Partnerwahl verunsichert zu sein. Vorläufige Analysen deuten darauf hin, dass sogar über die Hälfte der Befragten bei der Wahl des/der Lebenspartner:in ratlos sind. Und junge Frauen sind dabei anscheinend auch noch unsicherer als Männer. Ein Grund dafür sind sicherlich die sozialen Medien und die zunehmend digitaler werdende Partnersuche; die führt dazu, dass wir heute mehr potenziellen Partner:innen begegnen als je zuvor. Aber: Dating-Apps und Fotobearbeitung können die Realität des verfügbaren Pools von Dating-Kandidat:innen natürlich ziemlich verzerren.

"Die menschliche Partnerwahl ist ein komplizierter psychologischer Prozess, der durch zahlreiche gesellschaftliche Faktoren wie Aussehen, Persönlichkeit und finanzielle Situation beeinflusst wird", sagt Chayan Munshi, Gründer und Geschäftsführer der Ethophilia Research Foundation in Santiniketan, Indien. "In jüngster Zeit wird dies in erheblichem Maße durch die sozialen Medien beeinflusst, in denen der ständige Kontakt mit sexuell anregenden oder attraktiven Inhalten bestimmte Realitätswahrnehmungen in den Köpfen junger Menschen hervorruft." Dies führe letztlich zu Verwirrung bei der Auswahl potenzieller Partner:innen.

Umfrage unter jungen Erwachsenen in Indien

Die vorläufigen Ergebnisse des laufenden Projekts stammen aus einer Umfrage unter jungen Erwachsenen in Indien, wobei die meisten Befragten zwischen 18 und 30 Jahre alt waren. Der Fragebogen enthielt Fragen zur Auswahl von Liebespartnern, wie z. B. "Fühlen Sie sich bei der Auswahl eines Lebenspartners verwirrt?", "Welche Kriterien haben Sie für die Auswahl eines Lebenspartners?", "Suchen Sie noch nach anderen Partnern, wenn Sie bereits in einer festen Beziehung sind?" und "Wechseln Sie bei der Auswahl eines Lebenspartners gerne zu einer 'besseren Option'?".

Diese ersten Ergebnisse zeigen, dass die Vorstellung, dass es da noch weitere potenzielle Partner:innen gibt, den Blick auf Beziehungen beeinflussen kann, selbst wenn die Menschen bereits liiert sind. "So ist zum Beispiel die Impulsivität deutlich ausgeprägter, und es kommt zu einem Rückgang der persönlichen sozialen Interaktionen", sagt Herr Munshii. "Dies führt zu Verwirrung bei der Suche nach einem Partner und kann die Aufrechterhaltung einer Beziehung erschweren."

Munshi geht davon aus, dass diese laufenden Forschungsarbeiten dazu beitragen, die Partnerwahl besser zu verstehen. "Unsere Hypothese deutet stark darauf hin, dass der 'Vergnügungsindex' oder der 'Adrenalinrausch' von Beziehungen in der jüngeren Generation wichtiger wird als langfristige Stabilität", sagt er. "Es ist besorgniserregend, dass Impulsivität oder Unsicherheit zu Instabilität im menschlichen Beziehungsverhalten führen können, was sich auch auf das sonstige Sozialverhalten des Menschen auswirkt."

Die Forschungsergebnisse werden auf der Jahreskonferenz der Gesellschaft für experimentelle Biologie in Prag vom 2. bis 5. Juli 2024 vorgestellt.

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Autorin / Autor: Redaktion/ Pressemitteilung - Stand: 8. Juli 2024