Blümchenkleid flattert zart im Wiesenwind
Ein Kinderlachen – dann ein raues Husten
hallt durch das grüne Himmelsbild
Ein Engelsgesicht bedrückt von prallen Pusteln

Getränkt von Schweißesflut fürchtet es die Fieberhitzen,
bei jedem Grade wird der Tod es kitzeln
So ganz allein kann es nur weinen
In seinem Elend stimmlos schreien

Da zieht vorbei die Menschenbrut,
ganz gesund mit edlem Hut
Mit Mitteln und auch Forschergeist
Es dem Kind Hoffnung verheißt

Der eine könnt doch Decken bringen?
Der andre zur Beruhigung singen?
Der eine mischt die Medizin-

Doch schon schleichen sie still davon,
denn keiner fühlt sich auserkor’n
»Der Arzt kann auch der nächste sein“
und lassens Kind wieder allein

Schlimmer noch: die große Gier
denn Menschenmoral schwächer
Weswegen sie den Kopf kahl rasier’n
und gießen Plastik in des Kindes Becher

Es wird sterben, das arme Kind!
- Mit Kunststoffmagen, kahlrasiertem Kopf -
Das schwächlich in der Ecke ringt,
wartend auf den letzten Lebenstropf

Kein Tanzen mehr, verstummtes Lachen
Alles nur für Menschenmacht
Sollten wir es nicht bewachen?
Doch wir haben es umgebracht.

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