Alles brennt
Beitrag zum Wettbewerb green poems von Emely S, 20 Jahre
Ich schaue aus dem Fenster
und alles brennt
Bäume, Häuser und Straßen
Heiße Lava rennt
Hinunter den Bordstein
Immer zu auf ein Feld
Der Zaun zerfällt zu Asche
So dass nichts mehr es hält
Kinder weinen, Menschen bangen
Ein Kaufhaus steht lichterloh in Flammen
Manch einer, der freut sich,
manch einer springt hinterher
Und ich stehe hier und mache gar nichts mehr
Ich schaue Nachrichten an,
um Sachen zu erfahren
Die Welt ist überall zerfallen
Wer konnte das denn ahnen ? ? ? !!! ? ? ?
Die Lava rennt weiter
Über Grenzen und Meere
Durch Wüste und Wald
Durch Armeen und Heere
Durch Mauern und über Brücken
Wird es immer weiter vorwärts rücken
Ist es schon und alles brennt
Und jeder klagt
Und alle wundern sich
Aber ich mich nicht
Ich mache gar nichts mehr
Ich habe eine klare Sicht
Und die Lava die fließt
Und die Lava die rennt
Und die Lava die tut weh
Und die Lava brennt
Und die Flammen werden größer
Und die Flammen hören nicht auf
Und die Flammen werden böser
Und die Flammen gehen nicht aus
Und die Wunden werden tiefer
Und die Wunden werden schwarz
Und die Wunden werden aggressiver
Und auf die Wunden legt sich Hartz
Und alle Menschen rennen weg
Weg vor der Lava
Weg vor den Flammen
Weg vor den Wunden
Weg
Aber sie rennen im Kreis
Und ich weiß
Dass wir die Dinge selbst erschaffen haben
Die uns nun für immer jagen
Wir jagen
Wir klagen
Wir tragen
Wir sagen
Wir haben
Nichts.
Nun stehen alle hier
Umzingelt von allem
Von allem und von nichts
Mit versperrter Sicht
Blind vor den Dingen
Die so offensichtlich sind
Die wir jeden Tag sehen
Die unter uns leben
Und die Lava die rennt
Einmal um die Welt
Quer durch die Zeit
Und nichts, was sie hält
Menschen sind dumm
Sie machen sich krumm
Für Sachen die uns sterben lassen
Man kann nur und will uns einfach hassen
Die Lava verbrennt alles
Jede Pflanze
Jedes Tier
Jedes Haus
Und jedes Feld
Und wir stehen hier
Jeden Wald
Und jedes Meer
Jeden Dschungel
Nicht mal die Wüste stellt sich quer
Jeden Menschen
Jedes Land
Jedes Volk
Und jede Grenze
Jedes Heer
Und jede Armee
Und sie brennt lichterloh
Und die Flammen tun so weh
Und ich stehe hier und mache nichts
Nicht ein einziges Zucken durchgeht mein Gesicht
Meine Miene aus Stein
Mein Herz aus Porzellan
Meine Seele betäubt
Die Lava kann mir nichts an
Denn sie hat ein Gesicht
Und darin sehe ich mich
Und alle anderen auch
Noch tiefer im Rauch
Und es bombt
Und es kreischt
Und es verschüttet
Und es zerreißt
Und ich sage es immer wieder
Nehmt euch in Acht
Menschen sind für Menschen einfach nicht gemacht
Autorin / Autor: Emely S