Geborener Apfelkern
Beitrag zum Wettbewerb green poems von marleen, 21 Jahre
Am Ende des Weges wo ich einst lebte,
wo ich einst saß um Äpfel zu geben,
sitze ich nun, stehend still mein letzter Apfel ruhend.
Geh, flüstert der Wind das Rauschen am Meer,
ich liege im Gras, grün, gelb braun rottet es dahin.
Sing mir ein Lied, mein kleiner Freund, mein Mädchen, mein Sohn, mein erwachsenes Kind.
Sag mir wie du gedenkst zu gedeihen, kleiner Kern.
So klein, so dumm, so unendlich verloren.
Wiegte ich dich in den Schlaf, du mich in den Tod.
Brech mich entzwei, Stück für Stück.
Nimm meine Hand und lauf mit mir den ganzen Weg zurück.
Das erste Kernlein gedeiht, das zweite erblüht, das dritte dreht sich um und geht.
Mein Weg ist geteert, meine Äpfel leer.
Mein Mädchen steht still und mein Sohn tanzt nicht mehr,
das erwachsen Kind ist Kind nicht länger.
Vergissmeinnicht, singt der Wind, flüstert die See.
Mein kleiner Kern, meine neugeborenes Kind.
Autorin / Autor: marleen