Wir sind die Letzten aller Wespen

Beitrag zum Wettbewerb green poems von Noah Löw, 25 Jahre

Jeden Sommer hatte ich die Furcht vor Wespen,
laut, aggressiv, angespannt waren sie,
wollten in meinen Mund krabbeln, des Kohlendioxids.
Plagende Plagen an heißen Tagen.
Aber nun sehe ich nur vereinzelt Träge, ganz müde sehen sie aus,
wertschätzten wir sie nicht, oder Natur.
Früher brummte, summte diese Welt an meinem Ohr,
jetzt brummt und summt sie nur durch uns.
Lärm.
Oh, Lärm.
Autos und Autos.
Hitze und Hitze.
Lärm.
Oh, Lärm.
Apathie des Menschen oder doch nur überfordert?
Niemand bereit zu helfen, noch ist es nicht zu spät.
Zu sagen, es sei zu spät, es sei egal, es sei nicht meine Schuld,
ist doch zu einfach.
Den nächsten Generationen eine bessere Welt zu hinterlassen?
Ich habe keine Kinder.
Ja und? Du lebst doch auf ihr, wie kann sie dir egal sein?
Die Erde ist ganz allein in der Gasse, bedroht durch Treibhausgase, große Firmen,
Artensterben, Mikroplastik, wo ist Jemand, der ihr hilft?
Wo ist jemand, unser Held?
Wo ist jemand, bietet die Stirn.
Niemand kommt.
Niemand ist da.
Denn es gibt keinen Helden, es gibt nur uns, wer muss was tun,
ich und du, wir sind der Held,
damit im Sommer wieder alles brummt und summt.

Autorin / Autor: Noah Löw