Blumenmeer statt blumenleer
Beitrag zum Wettbewerb green poems von Milena Beerens, 26 Jahre
Unter meinen Füßen spüre ich den harten Beton,
heiß geworden von der Sonne,
sodass ich mir die Füße verbrenn.
So warm war es noch nie,
Klimawandel ist nicht bloß eine Fantasie.
Doch der physische Schmerz ist noch erträglich,
nicht im Vergleich zu dem, was wir der Natur zufügen.
Was sie angeht, scheitern wir kläglich.
Täglich wird ein neuer Steingarten angelegt.
Wo einst eine Wiese war,
ist jetzt ein gepflasterter Weg.
Wie ironisch,
da die Umwelt selbst ein Pflaster bräuchte.
Anstatt Blumen, Rasen, Bäume
zieren viele Gärten nun Steine und Zäune,
weil die Menschen glauben,
dass es weniger Arbeit ist.
Ihnen ist wohl kaum bewusst,
wer die eigentliche Arbeit verrichtet
– die Bienen, deren Heimat sie vernichten.
Und während wir Menschen unseren neuen tollen Garten
in den Himmel loben,
vergessen wir vollkommen den Fakt,
ohne Bienen wird’s uns nicht mehr lange geben.
Die Natur schenkt uns Leben,
was wir ihr nehmen.
Keine Blumen.
Keine Bienen.
Keine Bäume.
Keine Nahrung.
Kein Sauerstoff.
Ich hoffe,
wir werden wieder eins mit der Natur,
denn was kann sie denn schon dafür,
dass wir faul sind
– und blind?
Es wird Zeit, dass wir was tun,
weil wir keinen Planet B haben.
Anstatt einen Spa Besuch,
sollten wir Waldbaden.
Anstatt ans Meer zu fliegen,
im Blumenmeer schwimmen
und alles dafür tun,
damit das Grün nicht verschwindet.
Wir sollten Bäume pflanzen und Müll vermeiden,
um hier noch eine Weile zu bleiben;
auf der Erde.
Denn wir sind nur ihr Gast
und ein Gast verhält sich höflich
und fällt nicht zur Last.
Autorin / Autor: Milena Beerens