Wenn Rainer die Zeitung aufschlägt,
Eisbärenliebe die Schlagzeile mal wieder ausprägt,
Trinkt er schnell, um die Sorgen zu begraben,
Denn sein Herz bleibt den Eisbären vergraben.

Wenn Rainer die Zeitung öffnet, dann weiß er, es ist nun soweit,
Schnitzel aus Knollensellerie, in aller Munde verbreit'.
Da ist er ganz vergrault,
Denn er will sein Schnitzel nicht verfault.

Wenn Rainer die Zeitung aufschlägt,
Und dann ganz plötzlich draufschlägt,
Dann weiß das Irmchen, die Greta drückt auf den Magen,
Da kann er nichts als schlagen.

Wenn Rainer die Zeitung aus dem Fenster wirft,
Weiß er genau, dass er der Einzige ist, der nicht schwirrt.
Das Netto-Prospekt bleibt weg, es kommt nicht mehr,
Und auf dem Tisch liegen nur noch Rüben, einsam, verlassen und leer.

Wenn Rainer die Zeitung vor der Haustür lässt,
Gaben ihm pinkes Haar und Greenpeace-uschis den Rest.
Der Bote bleibt aus, kein Papier mehr im Fach,
Und die Zigaretten sammeln sich im Bach.

Das Fenster ist offen, die Luft steht still,
Es ist heißer als je, im Kühlschrank ruht nur noch vertrockneter Dill.
„Das wird schon wieder, nur ein Sommer zu heiß,
bald kommt der Regen, dann ist alles wieder weiß.“

Er schaut auf den Kalender an der Wand,
Ein Bild von Eisbären im weiten Land,
Doch der Kalender ist alt, vergilbt und leer,
„Und die Eisbären?“ Die gibt's schon lange nicht mehr.

Denn er hatte gelacht, „Das ist doch nicht echt,“
Doch das Klima hat’s nun still und leise gerächt. …
…Ruht still, fern von all dem falschen Verstand,
Die Wahrheit hatte ihn geholt, in ausgedörrter Hand.

Kein letzter Schlag, kein Donner, kein Blitz,
Nur die stille Hitze – und das war’s, kein Witz.

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