Am Abgrund unserer Erde
Beitrag zum Wettbewerb green poems von Mia, 18 Jahre
Im Park sitze ich jeden Tag,
sehe Menschen hastig durch den Alltag hetzen;
Arbeit, atmen, schlafen, aufstehen,
Arbeit, atmen, schlafen, aufstehen …
Doch seht euch um, um euch herum ist es so still.
Die Welt erlischt, alles wird kahl und stahlhart.
Die Sonne, einst wunderschön und farbenfroh, wird zum künstlichen Licht.
Und wo bin ich?
Ich sitze hier und sehe mich um.
Stumm, während die Welt um uns herum schreit.
Die Schreie so laut, doch keiner ist da.
Geld und Macht, die Ziele unserer Zeit.
Warum um morgen kümmern, wenn ich heute lebe?
Kriege, Tod, der ganze Mist.
Ständiges Bestreben nach noch mehr.
Menschen zerreißen sich nach Besitz und Macht.
Doch steht auf, erhebt den Blick.
Seht ihr Licht, hinter der Dunkelheit des Egoismus?
Tiere ohne Schutz, das Meer erstickt im Schmutz.
Und das Eis, ach, wie zerbrechlich es ist!
Es scheint egal, denn Geld und Macht treiben mich voran.
Auch morgen ist die Welt noch im Chaos und zum Retten da.
Also, wen interessiert es?
Morgen ist auch ein Tag.
Auf der App das Gezwitscher der Vögel?
Geh raus in den Wald, um es zu hören!
Doch was ist das? Der Wald ist verstummt,
ich höre bloß Kettensägen summen, ein klagendes Geräusch.
Erneuter Schrei der ausgelöschten Zukunft.
Aber was soll es?
Morgen ist auch noch ein Tag.
Oh, der Wald wird immer kleiner, meine Luft immer schlechter.
Um mich herum geht die Welt zugrunde.
Ich schaue immer nur zu,
denn morgen ist auch noch ein Tag.
Doch irgendwann ist es zu spät.
Ich stehe da und wunder mich:
Wo ist der Wald hin?
Die Wiesen sind zu Beton geworden und die Meere leblos und voller Dreck,
Tiere um mich herum verschwunden und die Welt im ewigen Nichts.
Nun stehe ich da und die Menschheit schreit vor Ungerechtigkeit.
Kein Geld mehr da, all die Macht zerfällt ins Nichts.
Doch denkt daran, morgen wird es besser,
Aber morgen ist kein Tag mehr.
Autorin / Autor: Mia