ECO ≠ EGO
Beitrag zum Wettbewerb green poems von Linn, 18 Jahre
Der Wettlauf
Draußen, dennoch ein Wispern
Die Flügel schwingen, schwingen hinaus
Die Angst in ihren Augen, ausdruckslos in Körpern
Während alle auf den Straßen, singend, tanzend, tosend Applaus
Sind wir jetzt verdammt? Schnell, schnell
Im Lauf, im Lauf gegen Hitze und Fallen, Schreien und Grenzen –
Sind Bilder im Bildschirm nicht aktuell?!
Keine Echo, kein Hall, bloß Tränen, die glänzen.
Schmelzen
Man kennt die Sommer, sonnig und sonderbar immens
Lauft über Wege, und Tote, verkleidet in Scheinen aus Papier
Aus Lügen, spinnen sie die Wahrheit – genannt: der Mensch.
Fragen, sie fragen nie Fragen, lösen keine Probleme, wofür, wofür?
Ich sage Dir den Grund, den Spiegel spiegeln an der Wand
„Wer ist der wärmste, wärmste Planet im ganzen Brand?“
Du lachst, drehst dich um, weißt nicht wovon ich singe
Du sagst, es sei nicht ernst, dabei schau, schau wie es verschlinge!
Gut gemacht?
Was soll ich sagen, außer ernste Ernsthaftigkeit nochmal
Was soll ich schreiben, außer du, du bist in Gefahr
Trotz Chancen und Lachen, Jahr für Jahr
Da brennt alles, vor allem und niemals optimal
Was soll, soll ich sagen außer kämpf, kämpf normal
Lass dich nicht halten, halt unser Schicksal
Verdammt, verdammt nochmal!
Power Park
Die Schönheit schonen, was heißt das konkret?
Das Grün grüner lassen und tanzen darauf
Das Tier achten, damit’s achtsam besteht
Weißt du’s jetzt- wach auf, wach auf!
Nicht allein, nicht einsam stehe ich da
Wenn Seelen und Köpfe, bedacht und schlau ich sah
Nimm meine Hand, lass es dir zeigen
Schließ die Augen du wirst wissen
Dass wir nicht können, hoch hinaus dort hin steigen.
Vermisst!
Habt ihr gesehen? Sein Name ist Grün
Wo war er zuletzt gesehen, wir müssen bemühen!
Die Beschreibung so soll’s, soll’s sein:
Ein großes Reich an Leben und Farben, farblich vereint
Da lebten wir auch, auch wenn’s jetzt nur uns so scheint
Bist du noch da, irgendwo dort
Wo Meere ganz rein, Wiesen ganz voll und Fabriken fort
Wo die Winde und Sonnen, Hand in Hand
Wo nicht wie jetzt alles steht in Brand.
Irgendwo muss sie doch sein,
Sie, die sie ein Grund zu bleiben,
Ein Boden zu laufen und ein zu Hause zum Zeigen,
Die, die schon Jahrtausende vor uns als einzig verbleiben
Die Rede ist von ihr – doch nirgends mehr aufzutreiben.
Wertvoll, oder?
Das Leben was wir führen, nicht wahr, nicht falsch.
Kein Wort über die Kleider, kleidend im Schrank
Kein Wort über die Kinder, leidend und krank.
Aber alles neu, Hauptsache es glänzt
Hast dich niemals gefragt, warum es an Untergang grenzt?
Wir blättern ein weiteres Blatt auf dem Kalender um
Bis jetzt alles ruhig, keiner schert sich drum.
Doch sieh aus dem Fenster, die Flut kommt herbei
Dein einziger Gedanke gilt nur dem letzten Schrei.
Entscheiden
Es ist kein Spiel, nur weil Verluste vorhanden,
Nur weil die Regeln offengelegt
Oder die Spieler zum Kampf kämpfend notlanden,
Nur weil Farben und Töne, weil Menschen und Bilder
Auf Straßen hochhalten die Schilder,
Weil wir uns beschweren und schreien,
ja es ist kein Spiel, sondern jemand muss uns befreien!
Hörst du, du niemals auf!
Wir hören dich und rufen, wir spenden Applaus!
Jetzt braucht’s kein Zögern, zögert nicht mehr,
Hört auf die Rufe, die leiden, leiden so sehr!
Letzter Tropfen
Überall nur Sand, keine Seele in Sicht
Was sollen wir bloß machen, was ist meine Pflicht?
Hätte ich darauf geantwortet, Jahre zuvor
So hättet ihr gerollt die Augen immer zu im Chor.
Eure Pflicht verdammt, ich wecke euch auf
Schaut nach draußen, traut eurem Verstand
Ihr müsst etwas ändernd, es bleibt nie, niemals unerkannt.
Denn irgendwann wie jetzt, da sitzt ihr nur da
Zwischen Sand und Tränen-was soll ich sagen?-
Kein Kommentar.
Wacht auf, die Stille ist kein Zeichen der Macht
Setzt euch ein für die Meere, nehmt sie in acht
Denn sonst wie jetzt, hat es nie, niemals etwas gebracht.
Ein Blinzeln
Ein Blinzeln und ich bin alt, grau und vergessen
Aber wisst ihr Wissenden etwas stattdessen?
Ich geb’s euch mit auf dem Weg der Zukunft,
Die in Ferne und Schatten gerückt
Und jetzt nicht mehr, nicht mehr als Vernunft
Gesehen und beglückt,
So sag ich euch Kindern, jedoch eins vorab
Rettet diese Welt, aber passt dabei auf,
dass nicht bald euer Schicksal verläuft ins Grab,
denn Menschen von heut‘ sie nehmen’s in Kauf,
dass Wälder abbrennen und Plastik verschwimmt,
dass wir alle müssen rennen, das stimmt, das stimmt.
Also Kinder von heut‘ fürchtet euch zwar, aber die Welt
Ihr müsst sie sehen, sie ist eigentlich wunderbar.
Ich will euch Hoffnung hoffend anvertrauen,
denn dies ist euer, eurer Morgengrauen.
Jetzt müsst ihr was ändern, Menschen von jetzt
Ihr müsst es umsetzen, die Ansagen von zuletzt.
Denn sonst, wie es anders nicht sein soll,
wird die Natur sich wehren
Zoll für Zoll.