Unter Ruinen

Beitrag zum Wettbewerb green poems von Evelyn Missal, 18 Jahre

Ihre Welt ist voller Staub und Licht.
Die Sonne brennt auf der zarten Kinderhaut,
Doch das stört das Mädchen und ihre Mutter nicht.
Die Tochter rennt, der Ball fliegt weit.

Doch das war auch schon das Ende ihrer schönen Zeit.
Aus der Ferne ein ängstlicher Schrei: „Schaut!“
Die Erde bebt, der Boden teilt sich in zwei.
Erst ein kleiner Riss, dann eine große Schlucht.

Sie trennt die Mutter von ihrem Kind, nun weint sie laut.
Die Mauern fallen, Stein auf Stein.
Das Mädchen fällt, die Ruinen begraben ihr Bein.
Auf der einen Seite die Mutter, die ihren Augen nicht traut.

Ein sorgloses Kinderlachen, das in Sekunden verweht,
Unter Ruinen gelandet, wo das Leben vergeht.
Der Himmel weint in Asche, die Stille schreit.
Es verbleibt die Mutter in voller Einsamkeit.

Autorin / Autor: Evelyn Missal