Sitz‘ auf der Bank, wo sie als Kinder warn
Als sie noch Kinder warn
Jetzt, wo sie selbst Kinder ham
Die nicht mehr sahn
Was sie als Kinder sahn
Die Luft hier ist lau und trocken,
Kein Regenwurm mehr aus der Erde zu locken,
Am Boden Erdkluten und Stein,
Das Singen der Vögel ist heute Gewein
Und der Wald, der hier mal war,
Ist nicht mehr das, was er damals war,
Kann in die Ferne sehn, alles ist klar,
Aber liegt zertrümmert am Boden,
Weil Maschinen hier roden,
Gräber schaufeln wie in Sucht,
Für die, die nicht ergreifen können Flucht.
Sieht aus, als hätt‘ der Krieg hier geendet,
Dabei haben wir den noch gar nicht beendet
Und wenn man’s richtig dreht und wendet,
Dann ist das Waldfeld,
Auf dem der Wald fällt,
Erst Schauplatz vom Anfang
Eines Krieges, lebenslang.
Hab‘ das Gefühl, ich krieg‘ hier keine Luft,
Alles Atmende ist in der CO2-Hölle verpufft,
Und alles, was noch atmen kann,
Wird bezahlen, irgendwann,
Sind so gut wie tot dann
Und wenn wir tot sind,
Dann sitzt das nächste Kind auf der Bank, wo sie als Kinder warn
Als sie noch Kinder warn
Jetzt, wo sie selbst Kinder ham,
Die nicht mehr sahn,
Was sie als Kinder sahn
Und der Wald, wo sie gewesen sind,
Ist verlassen von Schönheit, Tier und Wind.
Wir stehen auf dem Kriegsfeld,
Das keiner Flutwelle mehr standhält,
Aber die Technik ist jetzt unser Held
Und projiziert
Die Natur, die nicht mehr existiert.
Ja, die Technik ist jetzt unser Held,
Auch wenn sie nichts ist als wertloses Geld
Und was wir immer verhindern wollten,
Haben wir nicht geschafft, obwohl wir es schaffen sollten.
Haben unser eigenes Grab gebaut,
Unseren Kindern die Zukunft geklaut,
Diese Erde ziemlich versaut
Und ich sag es jetzt, hier und laut:
Sitz auf der Bank, wo sie als Kinder warn,
Als sie noch Kinder warn,
Jetzt, wo sie selbst Kinder ham,
Die nicht mehr sahn
Was sie als Kinder sahn
Und ich bin eins dieser Kinder,
Musst heut sehn,
Dass da, wo sie als Kinder spielten,
Keine Bäume mehr stehn,
Alles, was sollte, nicht mehr ist,
Kann nicht glauben, wie ignorant du doch bist,
Dass du hier gewesen bist
Und nichts vermisst.
Stumm sehn wir zu, wie Vergangenheit die Zukunft frisst.
Und ich weiß ja, alles hat ne Frist
Und dass das ewige Leben noch nicht erforscht ist,
Aber das wird es nie sein
Also wenn du glaubst, dieser Wandel wird von selbst wieder fein
Und ein bisschen Plastik zum Leihn,
Wäscht unsere Flüsse wieder rein,
Eine tote Biene, nicht so wichtig, ist sie doch klein,
Was machen schon die paar Bestellungen online,
Mein Konsum bricht doch nicht eines anderen Bein,
Dann rate ich gut:
Sei nicht naiv, sei auf der Hut!
Denn wo Asche ist, da war auch mal Glut
Und wo Glut ist, da war auch mal Feuer,
Ein unumkehrbares Ungeheuer,
Das mit uns in der Schuld ist,
Dass uns bald niemand vermisst,
Weil die Welt uns vergisst,
Du im Herzen gefrierst
Und genau hier begraben wirst.
Das Leben ist keine Fiktion,
Kein Disney Film, den man ausschalten kann,
Deine Entscheidung, nimmst du Auto oder Fahrrad ran,
Die Bewahrung der Welt fängt bei uns allen an,
Wie ein Puzzle aus Kleinigkeiten zusammen ein Ganzes ist dann.
Lasst uns zusammenarbeiten, nicht Mann gegen Mann,
Klimaschutz muss jetzt sein, nicht irgendwann
Damit
Sie auf der Bank sitzen können, wo wir als Kinder warn,
Als wir noch Kinder warn,
Jetzt, wo wir selbst Kinder ham,
Die endlich sehen sollen,
Welche Vielfalt wir bewahren wollen.
Autorin / Autor: E.SCH.