Ein Meer voller Narben

Beitrag zum Wettbewerb green poems von Alea Carolin Langner, 17 Jahre

Die Welt wird braun, 
grau in meinen Augen, 
keine Farben mehr.
Doch so viele Narben, 
dass man sie gar nicht mehr verstecken kann.
Es ist nicht mehr die Frage, wann
sondern eher wie wird unsere Welt untergehen.
In der Zeit, in der wir auf ihr stehen 
und mit ihr untergehen. 
Wie Kapitäne eines sinkenden Schiffes. 
Eine Flut nach der nächsten 
verbrennt meine Gedanken
und wehen meine Gefühle an einen anderen Ort.
Ein Ort, an den ich lieber wäre als hier.

Denn wir,
wir alle haben es geschafft.
Haben es nie und zwar bis jetzt nicht gerafft, 
dass die Welt am Sterben ist.
Dafür braucht man keinen Verstand; das ist gewiss.
Man braucht nur Augen, um es zu sehen
und einen Körper, um es zu fühlen.
Überall: in der Luft, in den Gewässern, im Boden.
Wir haben uns so lange angelogen, 
dass alles wieder besser wird.
Doch es ist zu spät!
Der stärkste Wind weht.
Die Flammen verwandeln die Blumen in meinem Herzen zu Staub.
Staub, der am Strand von der Flut, weggespült wird.
Eis, das schmilzt und versickert 
in ein Ungewiss voller Leichen und Teichen an Müll.
Wir schmeißen alles weg.

Es ist viel zu warm.
Unsere Leben sind wie eine große Farm.
Wir züchten unseren Untergang heran
und wieder frage ich: Wann? 
Wann werden Menschen verstehen?
Wir können so nicht weiter gehen!
Außer, wir wollen hier auf dieser kaputten, toten Welt stehen,
sehen, wie sie untergeht.

Alles vergeht.
Alles stirbt.
Auch wir.
Das WIR, das allen so wichtig ist.
Das ICH, das immer an erster Stelle steht.
Aber es ist nicht ok, dass das ICH über dem Wohl der Erde geht!

Autorin / Autor: Alea Carolin Langner