Ein Rauschen hebt sich tief und schwer,
Das Wasser steigt, peitscht wild wie am Meer.
Straßen, Häuser, alles sinkt,
Das Ufer bricht, das Land ertrinkt.
Die Fluten reißen Wurzeln fort,
Strömen schwarz durch Feld und Ort.
Wo gestern Menschen Frieden fanden,
Liegt Schlamm und Schmutz auf den Landen.
Und weiter nimmt der Strom alles in seine Hand,
Kein Halt, kein Fluchtweg, nirgends Land.
Wo Wellen türmen, einst war Wiese,
Nun überflutet, still in der Krise.
Dann Feuerglanz am Horizont,
Ein Glimmen, das den Himmel sonnt.
Ein heißer Wind, der Wald verzehrt,
Der Funken regnet, grell und bestärkt.
Die Bäume stehen schwarz und kahl,
Ein Leuchten schlägt in letzter Qual.
Wo einst ein Wald voll Leben war,
Bleibt nur verbrannte, graue Schar.
Die Tiere fliehen, ganz ohne Ziel
Kein Wald mehr da, nur Rauch und Asche viel.
Sie suchen Schutz, doch finden diesen kaum,
Denn sie wurden verbannt vom eigenen Lebensraum.
Ein Reh, ein Fuchs, die Herde stumm,
Die letzten Schritte, schwach und krumm.
Kein Rufen hilft, alles bleibt dort,
Der Lebensraum, er geht fort.
Die Luft ist schwer, sie sticht wie Pech
Giftiger Rauch – so grau und frech.
Kein Atemzug, der Leben bringt,
Nur Staub, der heiß in den Rachen dringt.
Kein Wind, der sanft durch Äste weht,
Kein Duft, der blühend übersteht.
Nur eine Wolke, düster, dicht,
Raubt der Natur das Sonnenlicht.
Die Fische treiben, schwer und stumm,
Im schwarzen Schleier liegen sie herum.
Ein Ölfilm nimmt Atem, Licht und Meer,
Alles gleitet trüb und schwer.
Die Städte leer, die Straßen grau,
Kein Wort, kein Lied, kein Mann oder Frau.
Verlassen sind die alten Gassen,
Von Unmut tief und wild umfassen.
Ein Sturm erhebt sich, kreist im Wind,
Reißt Erde auf, treibt Sand geschwind.
Es stäubt und wütet, nirgendwo Halt,
Das Leben still, die Erde kalt.
Ein dumpfes Klopfen – kläglich und rau,
Lässt alles sinken, schwarz und grau.
Ich blinzle, atme, blicke hin,
„Zum Glück nur ein Traum“, geht mir durch den Sinn.
Ein müder Seufzer, dumpf und schwer,
Die Glieder schlapp, keine Aufregung mehr.
Doch plötzlich wandert mein Blick nach draußen,
Wo Schatten im Morgengrauen hausen.
Da sehe ich, wie die Nebel stehen,
Wie Rauch sich drückt, kann es kaum verstehen.
Doch was ich sehe, bleibt entfacht,
Das Bild aus meinem Traum erwacht.
Kein Traum war es, das ist hier und jetzt,
Wo Rauch die Erde düster setzt.
Die Erde ruft, in ernstem Ton,
Nun liegt der Wandel in unserm Lohn.