Quasar-4LYN

Die Hamburger Traditions-Kontrovers-Band 4LYN ist nicht nur mit ihrem sechsten Album Quasar zurück, sondern mit viel mehr: mehr Spaß, mehr Edge, mehr schlauen Texten, mehr lässigem Groove und echter Attitüde.

Albumcover "Quasar"

Tja, 4LYN – sehr speziell! Die Platte macht Spaß, die Band oszilliert zwischen diversen Stilen, hat sich musikalisch weiterentwickelt, der erste Track („My Guide“) ist richtig klasse. Es klingt sehr nach Linkin Park und, während es direkt im Anschluss eher nach Limp Bizkit klingt (aber eher schlechter… „Someone’s Got 2 Do It“) – aber es finden sich auch ruhigere Töne, „Train 2.0“ ist schon „ohrwurmcharakteristisch“, man darf nur wirklich nicht auf die Texte hören. Aber das ist halt ein generelles 4LYN-Problem. Da sich die Band ja aber eh aufgelöst hat, dürfte diese Kritik zu spät sein. Sagen wir einfach, dass ich deshalb seit dem ersten Album Pause gemacht habe. „When Alone“ klingt schon sehr nach Incubus eigentlich ... auf jeden Fall viel bedachter, aber das Alter geht eben auch an Musikern nicht spurlos vorbei ;) Nochmal zu „My Guide“, das macht einfach Spaß, da fühlt man sich in der Platte gleich heimisch ... . Wegen der Lyrics empfehle ich „Club Exploitation“ (SEHR tiefsinnig für 4LYN) – auch wenn hier „reim dich oder ich schlag dich“ zum Einsatz kommt ... warum sonst sollte man sich als Kobold fühlen: „Nowhere to fall back upon, stepped on like a leprechaun“

Übrigens: „Hollow Man“ klingt schon wie ein Abschiedssong ... und wofür steht eigentlich „QUASAR“? Quasi-Abschieds-Auftakt-Rundumschlag? Ist ja schon niedlich, wenn man noch groß tönt, dass man sich auf eine großartige Zeit freut, wo auch immer, um dann etwas über ein Jahr später die Auflösung bekanntzugeben…

PS: Ich gebe ja zu, ich bin echt schlimm, was Widmungen angeht, aber sich bei „Porn“ zu bedanken für die Inspiration fand ich schon putzig. Ich habe da eine Theorie: Man kann über den Charakter einer Band über die Widmungen so viel lernen wie über ein Restaurant durch den Zustand der Toilette (bitte diese Analogie nicht auf Clubs übertragen ... da ist es meiner bescheidenen Meinung nach immer besser, je ranziger die Toiletten sind)

Mein Fazit: Es macht Spaß, es sind ein paar gute Nummern dabei, ich war positiv überrascht und als positive Hintergrundmusik eignet sich QUASAR auch – aber es gibt diverse Bands, bei denen ich viel trauriger gewesen wäre, wenn sie sich aufgelöst hätten, insofern DANKE, aber viel Geld würde ich für die CD nicht ausgeben (musste ich wg. der Rezension ja auch nicht) 

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Autorin / Autor: Redaktion - Stand: frekanalea