Hinter der Fassade

Einsendungen zum Schreib- und Bilderwettbewerb im Wissenschaftsjahr 2012 - Zukunftsprojekt Erde

Die Welt ändert sich. Bäume wachsen, werden gefällt. Flüsse entspringen, werden trocken gelegt. Menschen werden geboren und begraben.

Ich habe Angst. Angst um Freya. Gerade erst hat sie das Licht dieser Welt erblickt und schon muss ich mir den Kopf über ihre bevorstehende Zukunft zerbrechen.
Alles ist schließlich anders.
Vor einigen Jahren war unsere Erde kurz vor dem Untergehen. Das Öl wurde knapp. Die Preise für Kohle stiegen ins Unermessliche. Pole schmolzen. Landschaften trockneten langsam aus.
Die Menschen litten. Wurden sich ihrer endgültigen Sterblichkeit bewusst. Begannen plötzlich an ihre Nachkommen zu denken, wenn sie selbst ein neu geborenes Kind in den Händen hielten und die Welt zum ersten Mal klar und deutlich vor sich sahen.
Wir erkennen erst, dass wir eine Veränderung brauchen, wenn es uns wie eine Faust ins Gesicht trifft. Erst wenn langsam die Angst aus der Brust weicht und sich in den Köpfen wie ein Parasit breit macht, realisieren wir, dass es so nicht weiter geht.
Uns ging es auch so. Es war spät.
Fast zu spät.
Als die Welt vor dem Ausbruch des Chaos stand und alles hoffnungslos zu sein schien, war es weder die Macht derjenigen, die Geld besaßen, noch derjenigen die behaupteten Genies zu sein, die unsere Welt retteten.
Nein.
Die Stimme eines Kindes. Mit den unbeeinflussten Augen der Unschuld vollbrachte es, was keiner für möglich hielt. Es vereinte die Menschen.
Die Idee war simpel. Die Worte einfach formuliert, sodass jeder es verstehen konnte.
Wir mussten aufhören, an uns selbst zu denken. Mussten weiter denken, wie eine Mutter, die sich Sorgen um ihren Nachwuchs macht. Schließlich hat jeder eine Zukunft verdient.
Wir mussten selbstlos sein. Die Zukunft vor das Jetzt stellen.
Tränen wurden vergossen. Umarmungen verteilt. Die Gehirne eingeschaltet. Die Ärmel hochgekrempelt. Die Menschheit war bereit die Welt zu verändern.
Arm und Reich schlossen sich zum ersten Mal seit langem zusammen und vollbrachten das undenkbare. Sie steckten ihr gesamtes Wissen in ein Konzept, das uns retten würde. Gingen behutsam mit endenden Ressourcen um. Entwickelten Wege zur erneuerbaren Energie.
Zum ersten Mal seit Jahrhunderten wurde unsere Mutter Erde ihrer würdig behandelt.
Wir. Jeder einzelne von uns rettete eine zukünftige Seele.
Langsam kehrte so etwas wie Normalität ein. Häuser wurden gebaut, Familien gegründet und Bäume gepflanzt. Doch alle erinnern sich an die Zeit. Diese schreckliche Zeit, als Menschen, Brüder und Schwestern, nicht zusammen, sondern gegeneinander gearbeitet haben. Als ihnen jeder Andere egal war.
Ich sollte mir keine Sorgen mehr machen, schließlich ist das Schlimmste überwunden. Wir haben uns in letzter Sekunde dazu entschieden weiterzuleben.
Aber auch wenn sich unsere Umgebung immer rasanter verändert. Technologien immer ausgereifter werden, lässt mir eines keine Ruhe.
Eine Fassade kann man neu streichen, Menschen jedoch nicht.

Alle Infos zum Wettbewerb

Un-endlich wertvoll - Die Siegerehrung

Endlich ist es so weit!

14. November 2012

Die Jury

..zum Wettbewerb Un-endlich wertvoll im Wissenschaftsjahr Zukunft der Erde

Die Einsendungen

... zum Wettbewerb "Un-endlich wertvoll"  im Wissenschaftsjahr Zukunft der Erde

Unsere Preise für eure schönsten Werke

Nachhaltig und schön sind die Produkte, die ihr beim Schreib- und Zeichenwettbewerb Un-endlich wertvoll!
im Wissenschaftsjahr Zukunftsprojekt ERDE gewinnen könnt!

Autorin / Autor: Amina und Christelle, 16 und 17 Jahre - Stand: Amina und Christelle