Leute, das Leben ist wild
Autorin: Alexa Henning von Lange
Das Buch „Leute, das Leben ist wild“ von Alexa Hennig von Lange ist der vierte Band, der aus Lelles Leben erzählt. Lelle ist siebzehn Jahre alt und hat in ihren jungen Jahren schon so einiges durchgemacht. Auch im vierten Band wird es für Lelle nicht besonders leicht: Ihre Mutter beginnt „sich zu verwirklichen“, was Lelles Vater überhaupt nicht passt. Und ausgerechnet an ihrem Geburtstag wird die Familie vom Vater verlassen – für eine rothaarige Schönheitschirurgin. Hinzu kommen die Probleme ihrer besten Freundin Alina. Diese hat nämlich riesigen Liebeskummer und ist der Verzweiflung nahe. Als wäre das nicht schon genug, hat Lelle auch noch ihre eigenen Probleme: Ihr Freund Arthur will losziehen, um die Welt zu retten. Dass er dafür seine geliebte Lelle verlässt und noch nicht einmal klar ist, ob und wann er wiederkommt, scheint ihm nicht sehr nahezugehen. Da ist es kein Wunder, dass Lelle sich wieder zu ihrem Exfreund Johannes hingezogen fühlt. Wieder einmal ist sie hin- und hergerissen zwischen den beiden und fragt sich, weshalb ihr Leben nicht ein einziges Mal normal und ruhig verlaufen kann.
*Meine Meinung*
„Jeden Abend, kurz vor dem Einschlafen, denke ich: Auf dieser Welt kann mich nichts mehr schocken. Mit meinen knapp 17 Jahren habe ich nämlich bereits sämtliche Höhen und Tiefen durchwandert, die das Leben überhaupt zu bieten hat. Doch kaum wache ich am nächsten Morgen auf, erlebe ich die nächste Sensation, die mich aus den Schuhen haut. Wobei „Sensation“ in meinem Fall nicht zwangsläufig bedeuten muss, dass das was mir da schon wieder passiert, besonders toll ist. Ich würde sogar sagen: Ich könnte gut mal eine Pause vom Leben gebrauchen.“
Mit diesen Zeilen beginnt das Buch und man überliest sie leicht bzw. nimmt sie nicht so ernst. Doch spätestens nach den ersten Kapiteln weiß man, Lelle hat Recht: Jeder Tag birgt für sie etwas Neues, etwas vollkommen Unerwartetes. Kaum hat sie eine Sache überstanden, kommt von einer anderen Seite die nächste Katastrophe angeflogen. Dadurch wurde mir als Leserin beim Lesen des Buches niemals langweilig.
Die Geschichte spielt in einem sehr kurzen Zeitraum – in weniger als zwei Wochen. Dass die Autorin mit nur wenigen Tagen aus Lelles Leben ein ganzes Buch füllen kann, zeigt schon, wie aufregend ihr Leben ist.
Meine Befürchtung, dass ich, da ich die vorherigen drei Bände nicht kenne, mit dem Buch nicht so gut klarkommen würde, war unbegründet. Trotz der vielen Begebenheiten war alles gut verständlich und wenn mal etwas erwähnt wurde, was in einem der anderen Bände vorkam, wurde es immer kurz erläutert, sodass man den Kontext sofort verstand.
Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Ich habe einen typischen (kitschigen) Mädchen-Roman erwartet, doch die Autorin schreibt sehr authentisch und echt. Man ist sofort in der Geschichte drin, fühlt und leidet mit Lelle.
Das Buch ist meiner Meinung nach auf jeden Fall weiterzuempfehlen. Es ist eines der wenigen Bücher, die ich gelesen habe, die nicht nur von den Höhen, sondern auch von den Tiefen des (Teenager-)Lebens erzählen.
Wenn ich ehrlich bin, hat mir auch gefallen, dass es kein Happy End gibt. Nicht, dass ich es mir nicht gewünscht hätte. Ich hatte Tränen in den Augen, als ich gelesen habe, was passiert! Doch dass es kein Happy End gibt, ist genau der Grund, weshalb die Geschichte so echt rüberkommt und mich als Leserin berührt hat.
*Erschienen bei: cbt*
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Autorin / Autor: aimee - Stand: 30. März 2010