„Flüsterndes Gold“ von Carrie Jones, erschienen im cbt Verlag, liefert mit der Liebesgeschichte der Hauptpersonen Zara und Nick ein Feuerwerk der Gefühle – kombiniert mit einer spannenden Fantasystory!

Seit dem Tod ihres Stiefvaters lebt Zara in einer für sie farblos erscheinenden Welt. Nichts macht ihr mehr Spaß, nichts lohnt sich mehr, außer ihre freiwillige Mitarbeit bei Amnesty International, die sie und ihren Vater immer verbunden hat. Als ihre Mutter keinen Rat mehr weiß, wie sie Zara wieder ins Leben zurückholen kann, schickt sie ihre Tochter ins verschneite Maine zu ihrer Großmutter. Raus aus ihrem gewohnten Umfeld, indem alles an den Verlust ihres Vaters erinnert, kommt wieder Leben in Zara. Zunächst reagiert sie mit Widerwillen auf ihre Umsiedlung – sie hasst die Kälte und möchte wieder nach Hause. Doch nachdem sie in der Schule nette Freunde gefunden hat, unter ihnen die quirlige Issie, gefällt es ihr ganz gut in Maine…ganz besonderen Gefallen findet sie natürlich an dem charmanten und gut aussehenden Nick. Und Nick soll nicht der einzige Schüler sein, der sie umwirbt. Doch als brächten die Umstellung und die neuen Ereignisse nicht genug Stress mit sich, sieht Zara sich plötzlich mit einer fantastischen Welt konfrontiert, von der sie nie etwas geahnt hätte. Existieren Elfen und Werwesen wirklich? Wer ist der geheimnisvolle Mann, der Zara verfolgt und vor allem wer ist für das Verschwinden der Jungen im Ort verantwortlich? Fragen über Fragen, denen Zara sich gemeinsam mit ihren Freunden Issie, Devyn und Nick stellen muss.

Mein Fazit

Das Cover des Buches ist schlicht gehalten und wirkt doch durch die kahlen Äste, das halbe Gesicht und die schöne Goldschrift mysteriös und ansprechend.
Der Roman beginnt mit einem Einstieg in das Thema Phobien, denn die Hauptperson Zara benennt ständig ihre Ängste, so wird das Allgemeinwissen des Lesers verbessert mit Begriffen wie Philophobie, der Angst vor Liebe, oder Mnemophobie, der Angst vor Erinnerungen. Bekanntlich muss eine Romanfigur einen charakteristischen „Tick“ haben, um etwas Besonderes zu sein, wobei manchmal die merkwürdigsten Dinge erfunden werden, doch diesmal wirkt es sehr plausibel und vernünftig, dass Zara ihre Ängste in Worte kleidet – bekanntlich hat man vor Dingen, die man ausspricht ja weniger Angst. Gerade durch diese kleine Macke und Zaras schicksalhafte Vergangenheit erscheint sie beim Leser überaus sympathisch. Durch die Ich-Perspektive wird der Effekt noch verstärkt und dadurch, dass das Werk in der Gegenwartsform verfasst ist, wirkt es sehr real – man fühlt sich mitten in Zaras Welt versetzt. Auch die anderen Charaktere sind sehr plastisch dargestellt.
Die Handlung nimmt teilweise überraschende Wendungen, was mich an Romanen immer sehr begeistert, denn es gibt nichts schlimmeres, als wenn man auf den ersten Seiten schon das Ende erahnt.
Die Verwebung der Liebesgeschichte (die dieses Buch nicht dominiert wie in anderen Romanen) mit der spannenden Elfenstory ist sehr gelungen. Man fiebert mit und möchte unbedingt wissen, wie es weiter geht – genau das macht ein gutes Buch aus. Kitsch und übertrieben dargestellte Szenen sucht man in Carrie Jones’ Roman vergeblich.
Die Mischung ist perfekt und das Lesen macht einfach Spaß – rundum ein super Roman mit Fortsetzungspotenzial!