Liebt mich!

Autor: Dianne Bates

Buchcover

Sophie hat schon bei unzähligen Pflegefamilien gelebt, doch niemand wollte sie wirklich haben. Nicht einmal ihre leibliche Mutter. Denn die hat Sophie vor vielen Jahren verlassen. Und auch ihre Tante Arlene und ihr Onkel Dutch haben sie verlassen. Nun ist das Jugendamt für Soph verantwortlich und die scheinen sich auch nicht für sie zu interessieren. Zum Glück darf Sophie in eine WG mit zwei anderen Jugendlichen ziehen. Amy und Matt sind mehr als freundlich und nehmen Sophie sofort bei sich auf.
In der neuen Schule findet Sophie schnell einige neue Freunden und fühlt sich glücklicher als je zuvor. Doch ihr Lächeln ist meist nur eine Maske, denn niemand weiß, was sie schon alles durchgemacht hat. Aber jemanden davon erzählen will sie auch nicht, noch nicht.
Regelmäßig muss Sophie einen Psychodoktor besuchen. Dr. Noel Palmers ist eigentlich ganz nett, jedoch schweigen die beiden in den Sprechstunden nur und wenn Sophie eine Frage stellt, antwortet er mit einer Gegenfrage. Das findet Soph ziemlich nervig.
Ein weiteres Geheimnis befindet sich auf ihrem Unterarm. Sophie ritzt sich. Die Schmerzen befreien sie kurz vor Kummer und Leid. Irgendwie bekommt Noel davon Wind und lässt sie auf Grund möglicher Selbstmordgedanken einweisen. Er weiß nämlich, dass Sophie sich schon einmal mit einer Überdosis das Leben nehmen wollte.
In der psychiatrischen Abteilung des Krankenhauses muss Soph wieder einen Psychodoktor besuchen. Doch diesmal ist es eine Frau. Zu Dr. Helen Marshall fühlt sich Sophie hingezogen und entwickelt eine extreme Abhängigkeit. Helen ist wie eine Mutter, die Sophie nie hatte. Sophie liebt Helen vorbehaltlos und für immer. Und als Helen Sophie tröstet und sie umarmt, scheint Sophie an nichts anderes mehr denken zu können.
Währenddessen versucht Matt Sophie wieder zur Vernunft zu bringen. Denn er liebt Sophie. Er hat selbst eine schlimme Zeit durchgemacht und die beiden passen zusammen, wie der Deckel auf den Topf. Sophie weist in aber, seit sie Helen kennt, ab. Kann Matt Sophie helfen?

Mein Fazit:

"Liebt mich!" hat genau zwei bedeutende Reaktionen in mir ausgelöst. Hass und Liebe. Ab dem 15. Kapitel habe ich begonnen, das was ich gelesen habe, zu hassen und gleichzeitig fühlte ich mich bei jeder noch so kurzen Leseunterbrechung wie ein schwer Alkoholabhängiger in der Entzugsklink. Der Hass, den ich entwickelte, bezog sich aber hauptsächlich auf Helen Marshall, denn wenn sie eine gute Ärztin wäre, hätte sie bemerkt, wie sehr sich Sophie nach einer Mutter sehnte und sie das Abbild einer nahezu perfekten Mutter ist bzw. war.
Meine Hass-Liebe war auf alle Fälle sehr positiv, denn ich konnte mich so richtig in die Geschichte hineinsteigern.
Aber: Der Schreibstil und das ganze Buch an sich hat etwas eigenes, das entweder total großartig oder aber etwas, das überhaupt nicht gut ankommt. Deswegen sollte man sich gut überlegen, ob man mit so einem schwierigen Thema klar kommt.
Trotzdem kann ich es allen, die gerne sehr tiefgründige Bücher lesen, empfehlen und werde auch selbst nach weiteren Dianne Bates-Büchern Ausschau halten.

*Erschienen bei Planet Girl*

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Autorin / Autor: little-coconut - Stand: 2. September 2010