Ein Text, hundertsechzig  Zeichen, tausend Gefühle;). In einer SMS steckt so viel. In manchen sogar eine ganze Welt. Die beiden Autoren dieses Buchs, Manuel J. Hartung und Malin Schulz, haben das erkannt und angefangen, lauter kleine Welten zu sammeln. Manche bestehen nur aus ein paar Zeichen, andere ziehen sich über mehrere Sätze hin. Doch eins haben alle gemeinsam. Sie entstanden durch eine SMS.
Das Buch besteht aus vier großen Kapiteln: Verlieben, Lieben, Entlieben und Wieder neu verlieben. Und vor jedem Kapitel wurde ein Bild aus Satzzeichen und Symbolen geschaffen: Ein Herz, eine Blume, ein Totenkopf und ein Smiley.
Jedes Kapitel besteht aus gesammelten SMS - die natürlich zum Thema passen. Manche davon hat jeder von uns schon einmal verschickt, andere lassen den Leser schmunzeln und wieder andere berühren unser Herz. Man wird neidisch, froh, inspiriert, verärgert. Neidisch, dass man selbst keine so netten SMS bekommt, froh - dass diese SMS (noch) nicht auf unserem Handy gelandet ist, inspiriert, dass man diesem oder jenem auch einmal so eine SMS schicken könnte, verärgert, weil man selbst auf diese originelle Idee hätte kommen können. Ist man aber nicht.
Zu jeder SMS ist noch angegeben, wer sie an wen, an welchem Tag, und um welche Uhrzeit geschickt hat. (Obwohl die Herausgeber in ihrem Dank schreiben, dass sämtliche Angaben geändert wurden.) Aufgepeppt wird das Buch durch Fotos, verschiedene Schriftgrößen und die verschiedenen Arten, wie die SMS geschrieben wurden.

Meine Meinung:

Ich konnte nicht aufhören als ich das Buch zur Hand genommen habe und dachte mir beim Lesen immer: "Ach, die eine Seite noch". Und schließlich war das Buch gelesen. Was ich damit sagen will: Es hat mir gefallen:).

Aber am besten fand ich das 5. Kapitel, das ich bisher noch nicht erwähnt habe, weil es einen eigenen Absatz verdient hat. Es heißt: Ungelöschte Liebe. Wie wir mit SMS unsere Gefühlstemperatur messen.
Dort wird beschrieben, welche Rolle die SMS in unserem Leben einnimmt. Das sehnsüchtige Warten auf eine Antwort, das immer wieder aufs Display schauen, wenn er oder sie immer noch nicht geschrieben hat, obwohl er oder sie es doch ganz fest versprochen hat, die immer schlechtere Laune, wenn man zu lange warten muss und das überdrehte Glück, wenn man die ersehnte SMS bekommen hat, in die man dann alles Mögliche und Unmögliche hineininterpretiert. Es ist eine psychologische Analyse unseres Handelns, das von der SMS beeinflusst wird, ohne dass uns das so recht bewusst ist. Die Verpflichtung immer erreichbar zu sein, der Zwang, sofort zurückzuschrieben. Das letzte Kapitel bringt uns dazu, unsere Haltung zu der SMS zu überdenken. Dabei erkennen wir uns doch selbst darin wieder. Lesen!