Weißes Rauschen

Autor: David A. Carter

Buchcover

Bereits bei erstmaligem Durchblättern des Buches ist man beeindruckt. Die originellen Figuren, die fantasievoll ausgedachten Konstruktionen und die verschiedenen Papiergeräusche machen jede Doppelseite zu etwas ganz besonderem. David A. Carter, der schon für legendäre Pop-up-Werkstätten in Kalifornien gearbeitet hat, möchte mit diesem Buch zeigen, dass Papier nicht nur zum Schreiben, sondern auch zum Erschaffen wahrer Kunstwerke bestens geeignet ist. Allein schon das sich im Mittelteil befindliche Pappenteil kann sich wirklich sehen lassen. Anhand einer Art Papierrädchen knackt das Papierwerk beim Öffnen der Seiten. Zieht man einem roten Plättchen kratzen die Papierrädchen an einer Folie, zieht man wiederum an einer anderen Markierung erklingt eine musikalische Xylofon-Tonreihe. Mit ein bisschen Fantasie kann man sogar bei der sich im Buch befindlichen Flügelkonstruktion denken, dass man einen waschechten Flügelschlag zweier Tauben zu hören bekommt. Bei einem weiteren sich am Ende befindlichen Meisterwerk, knarzen die Seiten beim Öffnen und Schließen, wie eine Kreissäge.

Mein Fazit:

Das Buch ist wirklich wahnsinnig originell. Allein schon der Aufwand, der für die Herstellung dieses Buches betrieben worden ist, ist enorm. Die Idee ein Buch mit knirschenden, knarzenden und klimpernden Papierwerken herzustellen ist wirklich sehr beachtlich. Wenn ich daran denke, wie schwer es schon ist eine Pop-up Karte herzustellen, kann ich David A. Carter, dem Autor und Künstler dieses Buches, nur meine vollste Bewunderung aussprechen. Ich bin sehr neidisch, dass er dies so schön hinbekommen hat. Die geeignete Zielgruppe für das Buch ist schwer feststellbar. Klar, könnte ich jetzt sagen, dass die Papierwerke eher etwas für die jüngeren sind, da sie vom Aussehen her schon etwas kindisch wirken, jedoch werden auch alle anderen Freude beim Betrachten der Bilder haben. Dieses Kunstbuch wird, wie manch anderes Buch, nicht nach dem ersten oder zweiten Mal lesen langweilig, da man es immer wieder öffnen und etwas neues entdecken kann. Für Bastelfreunde, die auch einmal etwas mit der Pop-up-Technik basteln wollen, ist es zudem eine wahre Inspirationsquelle. Aus normalen Pop-up-Lernbüchern werden ja meist nur Standard Pop-up-Bilder erklärt. Wenn man eine Figur von David A. Carter nachbastelst und sagen wir mal eine Art Geburtstagskarte daraus zaubert, werden einem wohl viele bewundernde Blicke entgegengebracht werden. In diesem Sinne: Kauft euch das Buch, wenn auch ihr einmal in die Welt der dreidimensionalen Bilder abtauchen möchtet!

*Erschienen bei boje*

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Autorin / Autor: bluepink - Stand: 1. Oktober 2010