Bis(s) zum Erbrechen!
Erst mal zu Beginn: Der Text hier ist subjektiv! Das ist eigene Meinung! Ihr könnt mich zerfleischen, als wärt ihr Edward höchstpersönlich, doch ich finde die "Bis(s)"-Reihe blöd, und zwar richtig blöd!
Gut, ich gehöre mit meinen 22 Jahren vielleicht nicht mehr zur Zielgruppe (obwohl man sich da nicht so sicher sein kann. In einem meiner Uni-Seminare sind die Mädels völlig ausgeflippt, als der "Twilight"-Film in die Kinos kam). Aber ich lese eigentlich gerne Jugendbücher und habe auch an Fantasy-Geschichten durchaus meinen Spaß.
Aber ich begreife einfach nicht, was an diesen Büchern so toll sein soll! Ursprünglich habe ich mit dem ersten Band angefangen, weil ich wissen wollte, worin der Hype liegt. Außerdem wurde der Mormonin Stephenie Meyer ja mehrfach vorgeworfen, sie würde dort konservative, religiöse Werte propagieren wie zum Beispiel "Kein Sex vor der Ehe". Schließlich können Bella und ihr Vampirfreund Edward keinen Sex haben, da er sie sonst vor Leidenschaft aus Versehen auffressen könnte.
Diese Kritik fand ich zwar übertrieben und sie wäre mir nie in den Sinn gekommen, denn die Erklärung von wegen Auffressen erschien mir recht plausibel und nicht auf mein Privatleben anwendbar, aber kommen wir zu dem, was mich gestört hat:
"Er ist so schön!" - Ja und?
Erstens, die Figur des Edward. Was weiß die Leserin denn über ihn, außer dass er ja "so schön" ist und ständig schlechte Laune hat. Bella und er unterhalten sich doch (gefühlt) nie und wenn sie über ihn spricht, kommt nur "Er ist ja so schön! Er ist ja so schön!" Ja, aber was bringt mir das, wenn ich sonst nichts über ihn weiß? Was fühlt er, wie denkt er, was macht ihn aus? Da fand ich diesen besten Freund, Jacob, doch tausendmal sympathischer! Über den erfährt man wenigstens etwas und er behandelt Bella nicht wie ein kleines, dummes Mädchen. (Ich muss allerdings gestehen, dass ich nur die ersten beiden Bücher gelesen habe, weil es mir dann zu blöd wurde. Vielleicht erfährt man ja später noch etwas mehr über Edward.)
Ohne Edward nicht lebensfähig
Kommen wir nun zur Figur der Bella. Die konnte ich schon von Anfang an nicht leiden. Sie bleibt in ihrer Figurenzeichnung so blass und nervt einen (also quasi mich) mit ihrem Geschwärme von Edward. Ich finde diese Figur so erbärmlich, weil sie ohne Edward nicht lebensfähig ist. Ständig muss er sie retten, aber wann rettet SIE ihn (oder wenigstens sich selbst)? Sogar in Filmen von konservativen Hollywoodstudios darf auch mal die Frau den Superhelden retten! Wann fällt Bella jemals eine Entscheidung? Edward nimmt ihr das alles ab und sie lässt ihn gewähren, ist zufrieden, solange sie bei ihm ist!
Das reicht ihr?
Leserinnen finden es ja scheinbar schwer romantisch, wenn Edward angerauscht kommt, um im letzten Moment schützend vor Bella zu springen. Aber ich finde das einfach nur schwach. Bella sitzt da und wartet und nimmt ihr Schicksal niemals selbst in die Hand, sondern ist froh, dass es jemand anders für sie tut. Vorbildlich finde ich das nun gerade nicht. Und langweilig sowieso!
Klar, manchmal ist es ganz schön, wenn jemand einem die Verantwortung für sein Leben abnimmt, dass man jemandem so sehr vertrauen kann, dass man sein Leben in dessen Hand legen kann, aber trotzdem bin ich lieber für mich selbst verantwortlich - für meine Fehler, wie für meinen Erfolg!
PS: Und so ganz nebenbei finde ich den deutschen Titel auch echt besch...eiden! Aber das hat ja nichts mit dem Inhalt zu tun ;-)
Autorin / Autor: Claudia - Stand: 28. September 2009