Mal sinnlos und nervig, mal echte Lichtblicke
Was geben die Songs eigentlich her? Sind die Texte auch „so“ toll wie die Musik? Gibt es super Songs, die man (frau) noch in zehn Jahren hören will?
Ich als (fast) „Nicht-Kommerz“-Hörende wollte herausfinden, ob wirklich alles so sinnvoll ist wie es scheint und was einen Hit zu einem Hit macht. Bands, die textlich Mist produzieren, gibt es ja zur Genüge. Doch sind wirklich alle so sinnlos oder sinnvoll? Gucken wir mal zur Zeit in die Charts. Davon abgesehen, dass die meisten Songs dort von Liebe handeln, sind sich die Texte meistens sehr ähnlich. Hallo? Wir wollen auch was anderes als Candyshop oder von Liebe hören!
„Musik ist ein Gefühl, kein einfaches Ding.“
Falls ihr eine der erwähnten Bands oder SängerInnen gut findet, macht euch nichts aus meinen Urteilen. Ich habe nur das rausgefischt, wo ich weiß, dass es die vernünftigen Leute in meiner Umgebung gewiss nicht hören würden.
*2006*
Dieses Jahr wurden meine Ohren auch schon gestraft. Der Musik ist anzumerken, dass den Machern die Ideen ausgehen, mit denen sie wirklich überragende Songs machen können. Anfangen kann man mit Karmah, deren „Just Be Good To Me“ nun kein Song zum drauf-stolz-Sein ist. Angefangen beim Text, der einem verrät, dass sie jemanden mag, der als Macho gilt. Eine echt billig klingende Kopie des Songs von Deborah Cox. Die Frauenstimme versüßt einem den Tag sicher nicht. Schlimmer finde ich aber noch, dass Bands wie Chipz oder Banaroo Musik machen, dass man (frau) sich am liebsten die Ohren zuhalten will. :-) Aber was soll’s… die Charts bringen auch gute Songs mit sich. Zum Beispiel die Söhne Mannheims. Die Texte gefallen mir und die Musik ist interessant überdacht. Allerdings nicht unbedingt stimmungshebend. Auch Fettes Brot kommt mit gewaltigen, wenn auch nicht überragenden Songs daher. Stimmung garantiert! Meine persönlichen Favoriten aus den Charts sind allerdings Silbermond (die Mal wieder mit super Songs kommen), Robbie Williams (ist einfach Kult), Herbert Grönemeyer („Zeit, das sich was dreht“ :-)), Revolverheld (joa.. rocken einfach) und Sportfreunde Stiller mit „54, 74, 90, 2006“. (oder - würde jetzt besser passen: 2010!)
*2005*
Und auch die Charts des letzten Jahres wurden von Sachen wie Schnappi angeführt, ein kleines Mädchen, das Kindermusik (und wenn ich das schreibe, meine ich das auch so) macht. Was macht so was in den Charts von (jungen) erwachsenen Menschen? Auch das quietschige „Lonely“ von Akon war kein Schmaus für die Ohren. (Darüber lässt sich streiten!) Mit „First day of my life“ von Melanie C. kommt wenigstens etwas Erträgliches, wo auch der Text gut annehmbar ist. Auch wenn dieses Lied schnell etwas langweilig werden konnte. Dann gab`s da noch „Durch den Monsun“ von Tokio Hotel, welches textlich und musikalisch betrachtet nicht unbedingt ein Meisterwerk war. Dies merkte man auch daran, dass es im Radio selten oder nicht besonders oft gespielt wurde. Kam ja aber trotzdem bei genug Mädels an. ;-) Was nun auch beliebt genug ist, jedoch den Sinn total vergisst, ist meiner Ansicht nach Aggro Berlin. Allerdings sind Kool Savas & Azad mit „All 4 One“ dabei gewesen, einen Song zu haben, der textlich und auch musikalisch nicht schlecht ist. Aber was bitte will uns der Crazy Frog mit „Axel F.“ sagen? Oder Nu Pagadi mit „Sweetest Poison“? Natürlich gab’s auch 2005 Songs, die man nicht vergessen braucht. Wie zum Beispiel Christina Stürmer mit „Ich lebe“, Depeche Mode mit „Precious“, Ich + Ich mit „Du erinnerst mich an Liebe“ und Krypteria mit Liberatio, welches einem echt unter die Haut ging.
*2005 zurück bis zum Anfang aller Musik:*
Man merkt, dass immer mehr Songs gecovert werden, was nicht heißt, dass die immer schlecht sind. Doch gibt es viele Songs, die dadurch nicht wirklich verschönert oder verändert, sondern eher zerstört werden. Auch gibt es immer mehr Musik, die man schlicht und ergreifend primitiv nennen könnte. Verändert hat sich die Musik gewaltig. Kaum ein Song hält so lange in den Top10 wie es früher war, geschweige denn auf Platz 1. Unglaublich sich vorzustellen, dass ein Song 3 bis 4 Monate auf dem ersten bleibt. Songs, die man in 10 Jahren vielleicht vergessen haben will. Bands wie Queen, ABBA u.s.w. gibt es nicht wirklich in der heutigen Pop- und Hip-Hop Musikkultur. Da die Charts allerdings nach den Verkaufszahlen ausgerichtet sind, merkt man doch die bunte Mischung. Früher waren Songs Gold wert, heute sind sie nur noch da.
Mein Fazit
Einfallsreichtum, Originalität und Fantasie sind nur bei sehr wenigen Texten noch wirklich zu finden. Auch „geklaute“ Musikteile kommen immer häufiger vor. In den Charts ist meist eine erträgliche bunte Mischung. Von allem etwas zu finden. Zwar nicht das, was ich höre, aber das ist nicht wichtig. Solange die Musik, die wirklich nervt, aus den Charts draußenbleibt, kann man sich doch ab und zu eine Runde Radio gönnen, ohne gleich schreien zu müssen. :-D Sicher bin ich kein Radio oder Charts Fan, aber doch gibt es immer wieder Lichtblicke in den hässlichen Charts. Insgesamt würde ich aber eher zur eigenen CD greifen, wo wirklich nur das drauf ist, was mir wirklich gefällt. Doch das bleibt schließlich immer noch jedem selbst überlassen!
Autorin / Autor: Tecna15 - Stand: 7. Juli 2006