Über Pläne und Ziele. kalypsos Ziel: stolz auf sich selbst sein.
Jeder, der etwas verändern will, braucht ein Ziel. Ob das jetzt die Welt ist, die man ändern möchte, oder „nur“ sich selbst. Denn ohne Ziel kann man auch nichts erreichen. Mein Ziel war nun, auf mich stolz zu sein. Mich in meinem Körper wohl zu fühlen, und mich wieder schön zu finden. Aber wie sich gezeigt hat, hat das nicht gereicht. Eine Woche nach meinem Beschluss hatte ich immer noch nicht angefangen, hatte immer noch das gleiche Gewicht, und fand mich immer noch nicht schön.
Also habe ich mir gesagt: Mein Ziel ist ja schön und gut, aber das reicht nicht. Ich brauche ein konkretes Ziel. Ein Ziel, das in einem Zeitrahmen steckt, den ich einhalten muss, sonst denke ich immer wieder: ach, ich hab ja noch Zeit. Morgen, ja morgen fange ich ganz bestimmt an.
Also gut. Dann eben: Bis nächsten Samstag, wenn ich fortgehe, muss sich etwas an meinem Gewicht geändert haben. So weit so gut. Aber der Blick auf die Waage hat gezeigt, ich habe nichts geändert. Denn zum Einen geht das nicht so schnell, und zum Anderen funktioniert das alles nicht, wenn ich nichts dafür tue. Also ist auch dieses Ziel nicht effektiv. Doch ein anderes Ziel hat schon gewartet. Ich hatte beim Aufräumen meines Kleiderschranks einen Rock gefunden, den ich schon länger nicht mehr getragen hatte, der mir aber immer noch sehr gut gefallen hat. Also nichts wie anprobiert. Und dann kam das bittere Erwachen. So schön der Rock auch war, mitgewachsen ist er leider nicht. Und wenn das mal kein Grund ist, ein bisschen Sport zu treiben! Doch auch der Rock geriet wieder in Vergessenheit, und seine Erinnerung wurde von der Vorstellung an ein großes Eis verdrängt. Und schon wieder ein Ziel, das mich nicht weiterbringt…
Ich habe es mit „Wenn, dann“ Abmachungen versucht, („Wenn ich … Kilo abnehmen, dann gönn' ich mit ein neues Make up“), hab mir vorgenommen, es jetzt endlich mal durchzuziehen, setzte fest, dass dies der letzte Tag ist, an dem ich keinen Sport treibe, und habe beschlossen, bis zu dem und dem Zeitpunkt anders auszusehen. Und nichts hat geholfen.
Doch dann wurde es Frühling, und ich begann mit dem Fahrrad zur Schule zu fahren. Es war nicht weit, ich musste ca. 25 Minuten fahren, aber ich begann zu merken, wie gut mir der Sport tat, wie viel wacher ich war, und wie viel besser ich schlief. Außerdem hatte ich morgens mehr Zeit, bis ich losmusste und kam nachmittags um Einiges früher zurück. Und so fuhr ich am nächsten Tag auch mit dem Fahrrad. Mir tat zwar der Hintern weh, und ich dachte, ich würde nie zur Schule kommen, doch ich habe nicht länger gebraucht als am ersten Tag. Und ich hatte nicht so viel Hunger. Außerdem ist es mir leichter gefallen, auf Süßigkeiten oder Snacks zwischendurch zu verzichten, da ich an die Anstrengung gedacht habe, und diese gleich dafür nutzen wollte abzunehmen. Und siehe da, obwohl ich immer noch regelmäßig und normal gegessen habe, ist schon ein Kilo gepurzelt.
Man fängt einfach an. Irgendwann macht man Sport, und man sieht, dass es etwas bringt. Alle Ziele auf einmal sind wichtig genug, um vom sinnlosen Essen abzuhalten, und wenn sich etwas auf der Waage tut, reicht das als Motivation, um durchzuhalten. Mal sehen, wie lange.
Autorin / Autor: kalypso - Stand: 30. März 2010