Die Literaturagentur
Seriöse Literaturagenten selektieren aus einer Vielzahl an Manuskripten und entscheiden sich stets für die Arbeit, die ihrer Meinung nach erfolgreich vermittelt werden kann. Die Literaturagentur ist eine Brücke zwischen Autor und Verlag. Der Autor profitiert von der Zusammenarbeit, da die Literaturagenten mit Verlagen in Kontakt stehen und die Trends und Veränderungen in der Buchbranche mitverfolgen. Die Agentur sucht nach einem Verlag, der dem Autor gute Konditionen bietet und vermittelt niemals an Druckkostenzuschussverlage.
Keine seriöse Literaturagentur erwartet, dass der Autor für das Lektorat, für die Vermittlung oder für sonstige Leistungen der Literaturagentur zahlt. Denn eine seriöse Literaturagentur ist bereit, in die Arbeit des Autors zu investieren, weil sie damit rechnet, dass das Buch die Kosten wieder einspielt. Der Literaturagent erhält erst nach erfolgreicher Vermittlung des Autors 15% - 20% vom Autorenhonorar.
*Der Verlag*
Der seriöse Verlag publiziert die Arbeit eines Autors nur dann, wenn das Manuskript wirklich überzeugend ist. Dabei kümmert sich der Verlag u.a. um das Lektorat des Manuskripts und übernimmt die anfallenden Kosten für den Druck, die Herstellung, Werbung und das Marketing. Da der Verlag ein Risiko eingeht – denn der Roman könnte sich als Ladenhüter entpuppen -, wählt er genau, wobei das Ziel, den Roman verkaufen zu können, an oberster Stelle steht. Für den Autor entstehen keinerlei Kosten. Im Gegenteil, der Autor verdient durch den Verkauf. Normalerweise beträgt das Autorenhonorar etwa 5%-10% des Nettoladenpreises, wobei das Honorar davon abhängig ist, ob es sich um Hardcover, Taschenbuch oder Sachbuch handelt. Reich wird man als Autor also kaum. In Deutschland leben weniger als 5% professionelle Autoren allein vom Schreiben.
Doch die Veröffentlichung bei einem renommierten Verlag, sei es ein „großer“ oder ein Kleinverlag, bringt Honorar und Anerkennung und öffnet so manche Tür. Große Verlage ziehen es allerdings eher vor, ausländische Romane zu veröffentlichen, wenn sich diese im Ausland verkauft haben. Denn sie wissen, dass auf diese Weise das Verlags-Risiko erheblich minimiert wird. Neulinge haben also kaum eine Chance. Nicht alle Manuskripte, die abgeschickt werden, werden auch gelesen. Oft erhält der Autor eine Standartabsage. Aus über 2000 unverlangt eingesandten Manuskripten schaffen es höchstens 2%, in Buchform zu erscheinen. Auch Kleinverlage selektieren stark. Bewirbt man sich jedoch mit seinem Manuskript bei einem Kleinverlag, besteht immerhin eine realistische Chance, dass man als Autor seinem Traum ein Stückchen näher kommt. Kleinverlage übernehmen die Werbung, dennoch muss man als Autor eines Romans oder Sachbuches auch aktiv Werbung betreiben.
*Der Druckkostenzuschussverlag*
In der Regel sucht der Druckkostenzuschussverlag gezielt durch Werbung nach neuen Autoren, die noch keine oder wenige Veröffentlichungen vorweisen, aber ihr Buch gerne in der Hand halten würden. Er versucht, sie mit Sätzen wie „Verlag sucht Autor“ zu ködern. Das Manuskript des Autors erntet Lob, und ihm wird eine glänzende Karriere als Autor versprochen. Wenn das Buch veröffentlicht werden soll, erwartet der DKZV Druckkostenzuschüsse, die ungefähr ab 1000 € aufwärts gehen. Auch das Lektorat trägt dazu bei, dass die Unkosten des Autors steigen. Aber der DKZV versichert dem Autor, dass er das Geld durch das großzügige Honorar wieder zurückbekommt.
Erst nachdem der Autor gezahlt hat, wird sein Buch gedruckt. Im Buchhandel erscheint ein vom DKZV veröffentlichtes Buch nicht, selten bei Verkaufsplattformen wie amazon und libri, sondern meist auf der Website des DKZV. Normalerweise beschäftigt sich der DKZV kaum oder gar nicht mit dem Vertrieb, so dass der Autor selbst für sein Buch werben muss, wenn er verhindern möchte, dass das Buch wieder aus dem so genannten Programm des Pseudo-Verlags genommen wird. Oder der DKZV bietet dem Autor an, die Restauflage zum festgesetzten Preis abzukaufen, womit erneut der Druckkostenzuschussverlag als Gewinner hervorgeht. Solche Veröffentlichungen schaden nur dem Ruf des Hobby-Autors, da Druckkostenzuschussverlage alles drucken - wenn der Autor zahlt.
Man erkennt den Druckkostenzuschussverlag oft daran, dass er meist via Internet (Werbung in Foren, bei google) neue, vor allem unbekannte Autoren sucht, dass er auf „Dienstleistung“ (kostenpflichtiges Lektorat, kostenpflichtige Veröffentlichung, etc.) verweist, dass das Impressum mit Ansprechpartner auf der Internetseite des DKZV fehlt, und vor allem daran, dass er für jede Leistung, die ein seriöser Verlag kostenlos erbringt, den Autor zahlen lassen möchte.
*BoD, PoD, Lulu, Shaker-Media etc.*
Bei Books-on-Demand, Print-on-Demand, Lulu, Shaker-Media handelt es sich um Dienstleister. Ihr Konzept ist einfach: jeder Autor hat das Recht, für einen bestimmten Betrag sein Werk zu veröffentlichen, das die Digitaldruckerei produziert, nachdem Bestellungen von Kunden eingegangen sind. Für das Lektorat, Korrektorat, die Umschlaggestaltung und Werbung ist allein der Autor verantwortlich. Es sei denn, er beauftragt den jeweiligen Dienstleister damit. Je nach Dienstleistung schwanken die Preise zwischen 100 € und 1000 €, die der Autor selbst tragen muss, wenn er die Leistung in Anspruch nimmt. BoD, PoD, Lulu und Shaker-Media sind allerdings keine Druckkostenzuschussverlage, denn sie produzieren wesentlich günstiger als ein Druckkostenzuschussverlag, und leisten gegen Bezahlung die vereinbarte Arbeit, was beim DKZV oft weniger der Fall ist.
Eine Veröffentlichung bei einem dieser Anbieter bedeutet selbstverständlich nicht, dass man sich in seiner Autoren-Vita damit rühmen kann. Schließlich gilt: Sie (Autor/Autorin) zahlen – wir (BoD/PoD/etc.) drucken. Jeder, der sein Buch veröffentlichen möchte, kann es jederzeit bei einem der Dienstleister machen. Dass von diesen Unternehmen publizierte Bücher einen schlechten Ruf haben, hat auch seine Gründe. Oftmals haben die Bücher keine literarische Qualität, strotzen vor Rechtschreibfehlern und falscher Grammatik und weisen viele andere Schwächen auf, die dazu geführt haben, dass das Manuskript von „richtigen“ Verlagen abgelehnt wurde. Erhältlich sind die Bücher von BoD, PoD, Lulu und Shaker-Media normalerweise nicht im Buchgeschäft, sondern in der Regel bei amazon, libri etc. Weniger erfreulich ist es auch, dass die Lieferzeit schon mal 12 Tage betragen kann.
Autorin / Autor: Dasha - Stand: 26. Oktober 2009