Wir müssen unseren eigenen Stil finden
Würde es nach den Modedesignern gehen, würden wir zwei Mal im Jahr unsere ganzen Klamotten wegschmeißen und neue kaufen.
Wir sind so in die Mode versessen, dass wir alles glauben, was die Modedesigner uns weismachen wollen. Sie sagen uns was „in“ und was „out“ ist und wir folgen blind jedem von ihnen gesetzten Trend. Das geht manchmal so weit, dass wir uns der Mode halber wirklichen Schaden zufügen. Man muss nur an das alte Japan denken, wo man den jungen Mädchen früher die Füße verstümmelte und sie in kleine Schuhe zwängte, nur, weil dies damals als „chic“ galt, oder das Rokoko-Zeitalter, in dem die Frauen ihre Haare zu richtigen Kunstwerken toupieren ließen, die so groß waren, dass diese Frauen noch nicht einmal durch jede Tür passten. Nicht zu vergessen die Korsetts, die sich die Frauen im 19. Jahrhundert so eng zubanden, dass sie kaum Luft bekamen.
*Und heute?*
Heute sieht man überall Mädchen und junge Frauen, die bis zum zusammenbrechen hungern, nur um so auszusehen wie die knochigen, hageren Magermodels, die aussehen, als würden sie nur aus „Haut und Knochen“ bestehen. Kann man das noch als „schön“ bezeichnen?
Sicher nicht. Und jeder weiß das. Jedes Kind weiß, dass diese Knochengerüste ganz sicher nicht den Maßen normaler Frauen entsprechen. Wir sind einfach zu Sklaven geworden – Sklaven der Modebranche, die alles machen, was ihnen gesagt wird. Würde es nach den Modedesignern gehen, würden wir zwei Mal im Jahr unsere ganzen Klamotten wegschmeißen und neue kaufen.
*Wir sehen alle gleich aus!*
Wir kleiden uns immer so wie es uns von der Modewelt gesagt wird:
Mal ist grau-weiß „in“, mal kunterbunt, mit den wildesten Farbkombis; mal ist es die Röhrenjeans, die jeder trägt, mal die Schlaghose…
Und was bringt uns das? Wir sehen alle gleich aus! Das zeigt doch, wie langweilig und einfallslos wir doch alle sind. Aber Mode muss nicht immer negativ betrachten werden!
Wie wäre es denn, selbst mal Hand anzulegen und z.B. nach dem Prinzip „aus alt mach neu“ zu handeln, sprich alte Kleidungsstücke zu verändern und zu verschönern, sodass man ihnen eine ganz persönliche Note verleiht? Oder sogar ein ganz eigenes Kleidungsstück zu entwerfen und zu nähen? Der Kreativität sind hierbei keine Grenzen gesetzt! Wer sagt denn, dass wir uns nur in teure Markenklamotten auf der Straße sehen lassen dürfen?
„Deine Kreativität ist die beste Shoppingmeile der Welt“ (aus: Rachel Maude: Trend Set: Das perfekte Outfit, 83), heißt es in einem Buch über modebewusste Mädchen. Besonders wichtig ist, dass unser Äußeres ein Spiegel unserer Persönlichkeit ist und wir durch unsere Kleidung nicht anders erscheinen, als wir wirklich sind. Sicher ist es nicht immer leicht „man selbst“ zu sein, aber wir müssen unseren eigenen Stil finden, um nicht in der Masse unterzugehen.
Autorin / Autor: Sandra