Schritt 9: Sei rechtlich auf der sicheren Seite!
Ein kleiner Ausflug zum Thema Recht - ohne viele Paragrafen!
Eigene Inhalte
Für alle Inhalte, die du auf deiner Webseite online stellst, bist du voll verantwortlich! Dass du keine illegalen Inhalte veröffentlichen oder anbieten darfst, ist dir ja schon längst klar! Aber denke grundsätzlich vor der Veröffentlichung von Texten, Bildern, Filmen und anderen Inhalten nach, ob du rechtlich auf der sicheren Seite bist! Wenn du zum Beispiel Fotos schießt, auf denen andere Personen eindeutig zu identifizieren sind, brauchst du die schriftliche Einverständniserklärung dieser Personen, dass du das Bild veröffentlichen darfst. Gebäude, Denkmäler oder Kunstwerke darfst du von öffentlich zugänglichen Orten aus fotografieren ("Panoramafreiheit") - aber nicht von Privatgrundstücken aus! Doch mittlerweile ist selbst die Panoramafreiheit am Wanken: so entschied der Bundesgerichtshof im Jahr 2013, dass ohne Erlaubnis keine Bilder vom öffentlich zugänglichen Park von Schloss Sanssouci angefertigt und vermarktet werden dürfen. Wenn du dir also nicht sicher bist, ob du ein Foto ohne Bedenken veröffentlichen kannst, mach dich lieber noch mal schlau und hole entsprechende Einverständniserklärungen ein! Achtung auch vor vorschnellen Worten: Es ist ok, wenn du deine Meinung in deinem Blog kundtust - wichtig dabei ist nur, dass du sorgfältig recherchiert hast ("Sorgfaltspflicht"), bei den Tatsachen bleibst und andere nicht diffamierst oder beleidigst!
Fremde Inhalte
Wenn du fremde Texte, Bilder, Musik, Filme,... auf deiner Webseite einbinden willst, musst du das Nutzungsrecht für diese Inhalte besitzen und den Urheber der Inhalte auf deiner Webseite benennen. Mit einem "Klar, kein Problem, du kannst das Bild verwenden!" solltest du dich auf gar keinen Fall zufrieden geben! Dir sollte in jedem Fall eine schriftliche Einverständniserklärung vorliegen, in der dir der Urheber das Nutzungsrecht für einen bestimmten Inhalt einräumt. Auch sollte genau erfasst werden, wo, wie lange und für welchen Zweck du das Bild verwenden darfst! Auch bei der Nutzung von Bildern aus (freien) Bilddatenbanken solltest du genau nachlesen, ob und unter welchen Bedingungen du ein Bild verwenden darfst! Kopiere auch nicht einfach Textabschnitte anderer Autoren, um sie in deine eigenen Texte einfließen zu lassen! Zwar darfst du andere zitieren, es muss aber erkennbar sein, dass dein Text ein eigenständiges Werk ist und dass du ein Zitat nur verwendest, um eigene Aussagen zu untermauern oder zu belegen.
Das Impressum
Die Angabe eines Impressums auf deinem Wordpress-Blog solltest du auf keinen Fall vergessen! Jeder User sollte klar erkennen können, wer hinter einer Webseite steht! Geregelt ist die Impressumspflicht über §5 des Telemediengesetzes (TMG) sowie §55 des Staatsvertrags über Rundfunk und Telemedien (RStV). Wer keine, eine eingeschränkte oder umfassende Impressumspflicht hat, könnt ihr hier lesen! Wählt im Zweifel die Angabe eines umfassenden Impressums - dann seid ihr auf jeden Fall auf der sicheren Seite! Das Impressum muss nicht nur vorhanden sein, man muss es auch leicht finden können: Über maximal 2 Klicks soll es von jeder Seite deines Blogs aus erreichbar sein!
Hat jeder Blog-Betreiber eine Impressums-Pflicht?
Von der Impressumspflicht ausgenommen sind nur Blogs, die ausschließlich persönlichen oder familiären Zwecken dienen!
Wer hat eine eingeschränkte Impressums-Pflicht?
Ist deine Zielgruppe ein größeres Publikum, aber du betreibst deinen Blog nicht mit kommerzieller Absicht, gilt für dich die eingeschränkte Impressumspflicht: Du musst dann deinen Namen und deine Anschrift nennen, auf Telefonnummer und Mailadresse kannst du verzichten. Selbst wenn du keine kommerziellen Absichten hegst und nur aus persönlicher Sicht über Gott und die Welt berichtest, musst du als Verantwortliche für das "journalistisch-redaktionell gestaltete Angebot" mit Namen und Anschrift im Impressum genannt werden. Außerdem muss dein ständiger Aufenthaltsort in diesem Fall Deutschland sein und du musst voll geschäftsfähig sein.
Wer hat eine umfassende Impressums-Pflicht?
Wenn du zum Beispiel Werbung auf deinem Blog einbindest, dann steckt eine kommerzielle Absicht dahinter und du hast eine umfassende Impressumspflicht. Was zählt, ist auf jeden Fall die kommerzielle Absicht - nicht, ob du auch tatsächlich Geld mit deinem Blog verdienst!
Angaben für ein umfassendes Impressum:
- Dein Vor- und Nachname
- Deine Postadresse
- Deine E-Mail-Adresse
- Deine Telefonnummer
- Berufsspezifische Angaben
- Umsatzsteuer-ID
Für Lizzys, die´s genau wissen wollen:
Weiter geht´s!
Autorin / Autor: Frauke Erny