Gute Laune steckt an. Wer kann sich schon ein Schmunzeln verkneifen, wenn die beste Freundin Tränen lacht! Doch können wir auch am Schweiß gute Laune erschnüffeln? Und macht uns das wiederum glücklich? Ja, behaupten jetzt Forscher_innen im Fachmagazin "Psychological Science". In einem zugegebenermaßen etwas kuriosen und aufgrund der geringen Teilnehmerzahl nur begrenzt aussagekräftigen Schnüffel-Experiment haben Gün Semin von der niederländischen Universität Utrecht und seine Kollegen untersucht, ob Glücks-Schweiß ansteckend ist.

Dafür mussten sich zwölf Teilnehmer, mit Pads in der Achselhöhle ausgestattet, unterschiedliche Videos anschauen: entweder einen Clip zum Gruseln, einen fröhlichen Clip oder einen neutralen. Anschließend testeten die Forscher_innen, ob sie sich von der Stimmung des Filmes anstecken ließen – was in der Tat der Fall war. Nun wurden die Achselpads an 36 Testerinnen weitergegeben. Sie bekamen im Abstand von fünf Minuten die unterschiedlichen Schweiß-Proben vorgelegt: eine, die bei Angst, eine bei Freude und eine bei neutraler Emotion entstanden war.

Beim Beschnüffeln der Pads analysierten die Forscher_innen den Gesichtsaufdruck der Teilnehmer_innen. Sie hielten per Kamera kleinste Muskelbewegungen fest, die auch unbewusste emotionale Reaktionen sichtbar machen. Und siehe da: rochen sie an den Schweiß-Proben, die beim Betrachten eines fröhlichen Films entstanden sind, zeigte sich auch in ihren Gesichtszügen ein Anflug von einem Lächeln. Rochen sie hingegen an Angst-Schweiß, spiegelte sich dies an ihren angespannten Stirnmuskeln wider. Allerdings waren die Schnupperinnen selbst sich dieser Wirkung nicht bewusst und bewerteten den Glücks-Schweiß nicht als angenehmer als den Angst-Schweiß.

Dennoch glauben die Forscher_innen, dass Schweiß unbewusst Emotionen übertragen kann und somit, wie ein Lächeln, in gewisser Weise ansteckend ist. Das heißt dann wohl, dass wir im wahrsten Sinne des Wortes gute Laune versprühen ;-).