Die Sünden meiner Väter
Autorin: Liz Nugent
Übersetzt von Alexandra Kranefeld
ab 16 Jahren
*Inhalt:*
Oliver Ryan ist Schriftsteller von Beruf. Als er eines Abends nachhause kommt ist ein kulinarisches Dinner auf dem Esszimmertisch aufgetischt, zubereitet von seiner Frau Alice. Der romantische Schein trügt jedoch und der Abend endet mit Sirenengetöse und Blaulicht von Krankenwagen und Polizei. Alices Gatte schlug sie ins Koma von dem sie bis heute nicht aufgewacht ist. Doch was bringt einen Menschen dazu? Um diese Frage beantworten zu können muss man tiefer hinterfragen und in der Vergangenheit nach Antworten suchen. Mithilfe von „Zeugenberichten“ unterschiedlicher Wegbegleiter aus der Vergangenheit und Gegenwart aus dem Leben beider – aus Olivers Seite wie auch von Alices - rücken immer mehr Details ans Licht, die das Vergehen von Oliver erklären mögen. Die Vergangenheit Olivers, der von klein auf von seinem Vater verstoßen wurde nachdem verschwinden seiner Mutter und in einem Kloster aufwachsen musste, und um dort ansehen zu müssen wie sein Vater eine neue Frau heiratete und einen Sohn gebar, wie auch die schrecklichen Ereignisse die geschahen während eines Auslandsaufenthalts in Frankreich auf einem Weingut, lassen nur erahnen was diesen Mann dazu trieb seine Frau in die Bewusstlosigkeit zu schlagen.
*Fazit:*
Ein faszinierender Roman der berührt und mithilfe unterschiedlicher Sichtweisen der verschiedenen Wegbegleiter eine durchgehende Spannung erzeugt um so nach und nach die komplette Story hinter dem Vorfall zu schildern. Die Geschichte rund um das Anfangsgeschilderte Geschehen bringt viele Fragen mit sich und die Antworten dringen erst nach und nach ans Licht. Letztendlich war es eine Affekthandlung die Oliver Ryan dazu trieb seine Frau ins Koma geschlagen zu haben. Ein Abend der alle Geheimnisse ans Licht brachte, die Oliver sein Leben lang für sich behielt und er eher Lügen erzählte rund um seine Vergangenheit als die Wahrheit zu sagen. Ein erwachsener Mensch der von klein auf zu tiefst in seinem Innersten verletzt wurde, der nie erfahren durfte wie sich Liebe, Geborgenheit und Vertrauen anfühlten und nie die Bedeutung einer Familie wahrnehmen konnte. Was bleibt ist ein Mensch der sich vielleicht in diesem Moment nicht anders zu helfen wusste, ein Mensch wie jeder andere der Fehler macht, ein Mensch dessen Vergangenheit ihn zu dieser Tat trieb und ein Mensch der für diese Tat bzw. Taten nun geradestehen muss.
*Erschienen bei Bastei Lübbe*
Autorin / Autor: honeybear7 - Stand: 27. Mai 2015