Auf das Licht kommt es an!
Wie du mehr aus deiner digitalen Spiegelreflexkamera herausholst
Letztlich geht es bei der Fotografie, egal ob digital oder analog, um das Einfangen von Licht auf einen geeigneten Träger, der das Bild speichern bzw. aufnehmen kann. Daher beziehen sich viele Einstellungen, die an einer digitalen Kamera gemacht werden können, auf das Einfangen bzw. die Regulierung von Lichtstrahlen, die auf die Linse des Objektivs fallen. Sicher hast du schon mal Begriffe wie ISO-Wert, Verschlusszeit oder Blendenweite gehört. Wenn nicht, haben wir für dich eine kurze Zusammenfassung vorbereitet. Denn diese drei Faktoren bestimmten in ihrem Wechselspiel das Licht für dein Bild.
Der ISO-Wert
Bildrauschen durch zu hohe ISO-Einstellung
Der ISO-Wert bestimmt die Lichtempfindlichkeit des Bildsensors und somit die Bildqualität. Je höher der ISO-Wert, desto lichtempfindlicher der Bildsensor.
Bei einer dunklen Umgebung oder einem dunklen Motiv empfiehlt es sich also, eine hohe ISO einzustellen. Bei hellen Motiven ist ein entsprechend kleinerer ISO-Wert sinnvoll. Somit kannst du deine Bilder je nach Lichtbedingungen gut abstimmen.
Der Haken ist jedoch: Bei einem höheren ISO-Wert nimmt die Bildqualität ab. Es entsteht ein Bildrauschen, wie du es auf dem Beispielbild sehen kannst. Für besonders scharfe und hoch qualitative Bilder solltest du daher einen kleineren Wert einstellen.
ISO 100 ist ein guter Richtwert und ist bei den meisten Kameras als Standardwert eingespeichert. Eine höhere ISO-Zahl ist vor allem dann geeignet, wenn du beispielsweise zugunsten einer größeren Bewegungsschärfe eine kürzere Belichtungszeit einstellst, das Bild aber nicht zu dunkel werden soll.
Die Blende
Die Blende ist eine bewegliche Scheibe am Objektiv hinter der Linse. Sie regelt den Lichteinfall bei der Bildaufnahme und kann sehr eng eingestellt oder besonders weit geöffnet werden. Über die Blende kannst du vor allem die Schärfentiefe regulieren und bestimmen, ob das gesamte Bild oder nur ein bestimmter Bildausschnitt scharf eingestellt sein soll. Das alles bestimmt der f-Wert, den du auf deinem Kameradisplay sehen kannst. Dabei gilt: Je kleiner der f-Wert (bspw. f2,8), desto weiter steht die Blende beim Fotografieren offen. Je größer der f-Wert (bspw. f32), desto kleiner ist die Blendenöffnung.
Bei geöffneter Blende (f1 bis f4) ist die Schärfentiefe relativ gering. Motive im Vordergrund sind scharf, der Hintergrund verschwommen. Diese Einstellung ist gut geeignet für Porträt- und Makroaufnahmen oder Aufnahmen in der Nacht.
Eine geschlossene Blende (f4 bis max.) ermöglicht eine große Schärfentiefe. Diese Einstellung eignet sich gut für „Schnappschüsse“, bei denen möglichst viele Bildbereiche scharf erkennbar sein sollen, Porträtfotos mit einfarbigen Hintergrund oder Landschaftsbilder.
Optisch am angenehmsten sind meist Werte zwischen f8 und f16. Um dich gestalterisch aber freier zu machen, solltest du auch mal die anderen Werte ausprobieren.
Die Verschlusszeit
Bewegungsunschärfe durch lange Verschlusszeit
Die Verschlusszeit bestimmt die Belichtungszeit, das heißt, wie lange und wie viel Licht auf den Bildträger beim Fotografieren gelangt. Diese Zeit wird in Sekunden angegeben.
Über die Verschlusszeit kannst du die Bewegungsschärfe regulieren. Eine kurze Verschlusszeit (1/500 sek.) kann Bewegungen "einfrieren". Diese Einstellung solltest du also wählen, wenn du Fotos von Sportereignissen machen oder sich bewegende Gegenstände, Wasserläufe oder Menschen im Moment einfangen willst.
Eine lange Verschlusszeit (1/15 sek.) lässt Bewegungen verwischen. Dadurch fängst du Bewegungen länger ein, es entsteht ein Übergang. Ab einer Verschlusszeit von 1/15 solltest du jedoch ein Stativ zur Hand nehmen oder die Kamera abstellen, da die Verwackelungsgefahr bei der langen Verschlusszeit zu hoch ist.
Ein guter Richtwert zum Beginnen sind 1/60 Sekunden.
So geht's weiter
Autorin / Autor: Linda Grewing - Stand: 30. April 2015