Frauenherzen heilen besser?
Trennungsstudie: Frauen leiden mehr, erholen sich aber vollständiger
Ha! Wenn das keine gute Nachricht für gebrochene Herzen ist. Frauen leiden zwar stärker unter Trennungen, erholen sich aber auch vollständiger davon und gehen emotional gestärkt aus der Trennung hervor! Diese These stellen Psycholog_innen der Binghamton University und des University College London auf, nachdem sie insgesamt 5.705 Männer und Frauen online zu ihrer Einschätzung von Trennungsschmerz befragt hatten. Sie sollten auf einer Skala von 0 bis 10 einordnen, wie stark sie den emotionalen und auch den physischen Schmerz bei einer Trennung einschätzten. Dabei zeigte sich, dass Frauen beides grundsätzlich als stärker empfinden, aber offenbar schneller darüber hinwegkommen.
Die Forscher_innen machen biologische Gründe für diesen Unterschied verantwortlich: unsere Vorfahrinnen (Steinzeit, ick hör dir trapsen) hätten einfach mehr zu verlieren gehabt, wenn eine Beziehung scheiterte. Im schlimmsten Fall gingen sie aus einer romantischen Liaison mit einer neunmonatigen Schwangerschaft und einer ewig langen Stillzeit hinaus, während der Mann das Weite suchte, um sich anderswo auf dem Feld des romantischen Wettstreits zu messen.
Frauen hingegen seien darum mehr darauf aus gewesen, einen "High-Quality" Partner zu finden und dessen Verlust sei für sie schmerzhafter gewesen als für den männlichen Part. Dieser sei evolutionär eher darauf ausgerichtet, Frauen für sich zu gewinnen und ihn schmerzt der Verlust einer Partnerin anfangs nicht so stark.
Nichtsdestotrotz leiden auch Männer und das sogar oft länger als die Frauen. Während Frauen sich stärker soziale Unterstützung holen und nach einem Schlusspunkt schneller wieder nach vorne schauen, brauchen sie oft Monate, um über den Verlust hinwegzukommen.
Und für alle, die einfach nicht fassen können, warum der Mensch überhaupt bloß solchen Herzschmerz ertragen muss: Er hat auch sein Gutes. Denn den Forscher_innen zufolge könnte sich Trennungsschmerz auch deshalb evolutionär durchgesetzt haben, damit der Mensch nach einer solchen Erfahrung sein Möglichstes tut, ihn künftig zu vermeiden und eine stabile Beziehung zu etablieren. ;-)
Die Ergebnisse der Studie sind im Fachmagazin Evolutionary Behavioral Sciences erschienen.
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Autorin / Autor: Redaktion - Stand: 11. August 2015