Weinen hilft?!
Studie: Wie ein trauriger Film im Nachhinein glücklich machen kann
Kullern bei dir bei traurigen Filmen auch direkt die Tränen? Oder versuchst du dich krampfhaft zu beherrschen und die Tränen zurückzuhalten? Geht es nach ForscherInnen der niederländischen University of Tilburg, so sollten wir unseren Gefühlen wahrscheinlich einfach mal freien Lauf lassen.
Tränen können die Stimmung verbessern, meint Studienautor Asmir Gračanin. Man müsse nur ein bisschen warten, bis die aufhellende Wirkung eintrete. Zusammen mit seinen Forscherkollegen hat er untersucht, wie Weinen sich auf unseren Gemütszustand auswirkt. Dafür setzte das Team 60 Testpersonen vor den Bildschirm. Sie sahen die Schmachtfetzen "Das Leben ist schön" und "Hachiko – Eine wunderbare Freundschaft". 28 TeilnehmerInnen waren zu Tränen gerührt, bei den restlichen 32 blieben die Augen trocken. Direkt im Anschluss sowie 20 und 90 Minuten später sollten alle Testpersonen angeben, wie sie sich fühlten.
Wie erwartet, blieb die Stimmung der Nicht-Weiner nach den Filmen unverändert. Diejenigen, bei denen die Tränen kullerten, befanden sich direkt nach dem Film in einem Stimmungstief. Nach 20 Minuten stieg diese jedoch wieder auf das Level von vor dem Film an. Weitere 70 Minuten später waren diejenigen, die geheult hatten, nach eigener Aussage bester Laune. Nach einem Tief empfinden wir das Ansteigen der Stimmung auf Normalniveau umso intensiver, vermutet Asmir Gračanin.
Bisherige Studien sind sich noch uneinig über die Wirkung des Weinens. Während manche zu dem Ergebnis kommen, dass Weinen Erleichterung verschafft und wir uns danach besser fühlen, zeigen Tränen laut anderen Untersuchungen Stress an und seien eine Art Hilferuf. Eher der Trost unserer Mitmenschen helle dann die Stimmung wieder auf.
Aber die Hauptsache ist doch, wie du dich selbst danach fühlst – und Filme, die uns zu Tränen rühren, sind ja meistens nicht die schlechtesten ;-).
Quelle
Autorin / Autor: Redaktion/ PM - Stand: 4. September 2015