Der Thriller „Mörderhotel“ von Wolfgang Hohlbein, einem der erfolgreichsten deutschen Autoren der Gegenwart, erschien am 8. Oktober 2015 und ist ab einem Alter von 16 Jahren zu empfehlen. Es handelt sich dabei um die Geschichte von Herman Webster Mudgett, einem Serienmörder, dem es gelingt, mehr als 200 Opfer umzubringen, ohne je aufzufallen. Sie beruht auf einer wahren Begebenheit. Dabei nutzt der Autor drei Handlungsstränge: die Geschehnisse um Mudgett, dessen Vergangenheit und das Leben von Holmes. Letzterer ist Mudgetts einziger Freund, führt ein Hotel und weiß nicht, wer hinter der doppelten Wand sein Unwesen treibt. Erst als Arlis Christen ihre verschwundene Schwester Endres sucht, droht Mudgetts „Reich des Todes“ aufzufliegen.

Die Story spielt in Chicago um 1893 zu Zeiten der Weltausstellung. Alles ist im Umbruch und die Welt mitten im Zeitalter der Industrialisierung. Die herrschenden Umstände und die Kluft zwischen alt und neu, altmodisch und modern in der amerikanischen Stadt werden sehr schön dargestellt.

Wolfgang Hohlbein hat ein sehr unterhaltsames, packendes und spannendes Buch mit überraschenden Wendungen veröffentlicht. Es gibt eine Reihe (Folter-)Szenen, die dem Werk den Nervenkitzel verleihen, den ein Thriller auch benötigt. Außerdem machen diese es kurzweilig, genau wie der Blick in die Vergangenheit. Mir persönlich hat das Ende besonders gut gefallen, da dieses so keineswegs zu erwarten war und dem Buch einen krönenden Abschluss verliehen hat. Da kann man auch schon einmal vergessen, dass es zwischendurch ein wenig zäh und langweilig zu lesen war. Das ist jedoch eine persönliche Meinung, die der Tatsache zu schulden ist, dass ich mich wenig für die Beschreibungen der Stadt begeistern konnte.

Alles in allem also ein sehr überzeugendes Buch, welches weiterzuempfehlen ist.


*Erschienen bei Lübbe Verlag*