Wer darf mich wo anfassen?
Studie: Forscher ermitteln Berührungskarte des menschlichen Körpers
Bild: (c) Aalto University
Berührungen sind wichtig für soziale Beziehungen. Wir empfinden sie in der Regel als angenehm und wohltuend. Doch je schöner das Gefühl ist, das wir bei der Berührung bestimmter Körperareale empfinden, desto enger ist der Kreis derer, die uns dort überhaupt berühren dürfen. Klar, die Hand schüttelt man vielen Menschen und auch an der Schulter und am Rücken berührt man sich in er Regel zwanglos. Intimere Bereiche des Körpers jedoch sind unseren Partner_innen oder engen Familienmitgliedern vorbehalten.
Forscher_innen der Aalto University und der University of Oxford haben Berührungskarten des menschlichen Körpers entwickelt. Sie befragten zu diesem Zweck insgesamt 1.300 Menschen aus Finnland, England, Italien, Frankreich und Russland und ließen sie auf virtuellen Körperbildern Tabuzonen und erlaubte Berührungszonen einfärben.
Herausgekommen ist, dass die Körperkarte der Berührungen stark von dem sozialen Band abhängt, das man zu einem Menschen hat. Da kulturelle Unterschiede hier kaum zum Tragen kamen, glauben die Forscher_innen, dass es eine Art universelle Körperkarte gibt, die uns hilft, soziale Bindungen aufrecht zu erhalten, denn wir wissen ganz genau: Wenn wir einen Menschen in einer Körperzone berühren dürfen, die für Fremde absolut tabu ist, dann verbindet uns ein besonders enges soziales Band.
Quelle
Autorin / Autor: Redaktion - Stand: 28. Oktober 2015